Der ISM Manufacturing Index misst die „Herzfrequenz“ des US-Marktes. Seit einigen Monaten legt er wieder zu. Für den US-Markt ist das natürlich eine gute Nachricht. Welche US-Aktien und Branchen davon besonders profitieren könnten.

Wie geht es weiter am US-Markt? Können US-Aktien in den kommenden Monaten noch weiter an Wert zulegen? Fragen, die viele Marktteilnehmer selbstverständlich beschäftigen – und dessen Antworten sie suchen. Einige Wirtschaftsindikatoren mahnen zur Vorsicht, da sie auf einen konjunkturellen Abschwung hindeuten. Andere zeigen hingegen in die entgegengesetzte Richtung – und dazu gehört auch der „ISM Manufacturing Index“. Dieser Index misst sozusagen die Herzfrequenz der amerikanischen Wirtschaft. Wie ein EKG die Aktivitäten und die Vitalität des Herzens eines Menschen in Form von Kurven aufzeichnet, so hält der ISM Manufacturing Index die Kraft des US-Marktes fest.

ISM Manufacturing Index ist das Stimmungsbarometer für den US-Markt

Um das ökonomische EKG zu erstellen, werden Monat für Monat quer durch die USA vom Institute of Supply Management, kurz ISM, einer Non-Profit-Organisation awus Tempe in Arizona, 400 Einkaufsmanager von güterproduzierenden Unternehmen zu ihrer Einschätzung der wirtschaftlichen Lage ihres Unternehmens befragt; deswegen wird der ISM Manufacturing Index im Deutschen auch als „ISM Einkaufsmanager Index“ betitelt.

Hintergrund dieser Vorgehensweise: Geht es dem US-Markt gut, dann spiegelt sich das frühzeitig bei den verantwortlichen Managern wider, da sie für den Einkauf der Basisstoffe für ihr Unternehmen verantwortlich sind. Das können Rohstoffe wie Kupfer oder Nickel sein, aber auch Halbleiter, um daraus etwa elektronische Geräte anzufertigen. Blicken die Manager zuversichtlich nach vorne, dann kündigt das für den gesamten US-Markt eine gute Zeit an, sprich einen konjunkturellen Aufschwung. Schätzen sie die Lage hingegen schlechter ein, könnte das einen konjunkturellen Einbruch auf breiter Front bedeuten.

Die Umfrageergebnisse werden in einem Punktesystem übertragen, und so ergibt sich am Ende über die Zeit eine Kurve, die hin und her schwankt. 50 Punkte ist dabei die Nulllinie, alles darüber deutet auf Wachstum, alles unter 50 auf einen Rückgang hin. Der Index stößt in der Wirtschaft und an der Börse vor allem deswegen auf großes Interesse, da er sehr nach an den Unternehmen ist. Es werden unmittelbar Stimmungen eingefangen, die von Akteuren stammen, nämlich den Einkaufsmanagern, die sozusagen an vorderster Front des wirtschaftlichen Geschehens sitzen. Und auch wenn nicht jeder der Befragten in seiner Einschätzung der Situation seines Unternehmens richtig liegt, am Ende ergibt sich dennoch ein sehr schlüssiges Ergebnis, das von hohem Aussagewert ist.

Index im Aufwärtstrend = US-Markt wächst

Gehen wir in media res und schauen uns den ISM Manufacturing Index in der Praxis an. Denn hier ist seit einigen Monaten eine ganz interessante Entwicklung auszumachen. Notierte der Index im Jahr 2022 noch bei rund 60 Punkten, was nach dem Einbruch während der Corona-Pandemie eine starke Erholung und ein kräftiges Wirtschaftswachstum signalisierte, gab der Index im Jahr 2023 ordentlich nach – und bewegte sich im Bereich zwischen 46 und 48 Punkten. Vor allem die kräftig gestiegenen Zinsen drückten auf die Stimmung unter den Einkaufsmanagern.

Seit einigen Monaten geht es nun aber wieder aufwärts. Für den März stieg das Barometer sogar wieder über die 50er-Marke, zum ersten Mal seit rund eineinhalb Jahren. Jüngst kam es jedoch zu einem Rückfall. Für den Monat Mai, die Zahlen wurden erst am 3. Juni bekanntgegeben, lag der ISM Manufacturing Index bei 48,7 Punkten, also wieder unter der Marke von 50, die Wachstum signalisiert. Allerdings: Es ist dennoch ein grundsätzlich positiver Trend auszumachen; ein Rücksetzer während eines solchen Aufwärtstrends kann auch durchaus als Verschnaufpause interpretiert werden.

Welche Branchen am US-Markt stärker profitieren

Doch was heißt das für den US-Aktienmarkt und was bringt uns all das als Anleger? Die Vergangenheit hat gezeigt: Bestimmte Branchen legen im Zuge einer Erholung des ISM Manufacturing Index stärker an der US-Börse zu als anderen Sektoren. Konkret bedeutet dies, dass sich in einer Erholungsphase vor allem die Branchen Rohstoffe, Banken, Technologie und Industriegüter recht robust präsentieren. Relative Verlierer sind hingegen Versorger, Telekommunikation, die Immobilienbranche, Gesundheit und Nahrung.

Doch Vorsicht: Wer nun denkt, dass alle Aktien aus den „Gewinner-Branchen“ in solchen Phasen zulegen und die Papiere der „Verlierer-Sektoren“ alle vergleichsweise schlecht performen, irrt natürlich – das wäre freilich ein wenig zu einfach gedacht. Fakt ist: Der Vermögensaufbau mit Aktien ist eine hochkomplexe Angelegenheit und muss zahlreiche Parameter wie beispielsweise die Konjunktur und die Geldpolitik, das Konkurrenzumfeld, das Management, die Unternehmensbilanz und eben auch den ISM Manufacturing Index genauestens analysieren und bewerten. Und genau diese komplexe Aufgabe ist der Eckpfeiler der V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft Dr. Markus C. Zschaber mbH, die seit nunmehr rund drei Jahrzehnten zu den erfolgreichsten Asset-Managern im Segment der Vermögensverwaltung zählt.

 

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