In wenigen Tagen übernimmt Donald Trump die Regierungsgeschäfte in den USA. Damit beginnt auch für Anleger eine herausfordernde Zeit, denn neben vielen Gewinnern wird es auch Verlierer am Aktienmarkt geben. Viele US-Aktien dürften allerdings zu den Profiteuren zählen.
Nur noch wenige Tage, dann ist es soweit. Was einige befürchtet, andere sehnsüchtig erwartet haben, ist dann Realität: der neue US-Präsident und damit mächtigste Mann der Welt heißt erneut Donald Trump. Trotz Strafverfahren, vielen Verfehlungen und noch mehr verbalen Ausreißern – er hats geschafft. Damit könnte es zu einem tiefgreifenden Politikwechsel im Weißen Haus kommen, und der dürfte auch an der US-Börse Spuren hinterlassen.
Galten die USA lange Zeit als Befürworter der Globalisierung und des Freihandels, steht nun allein „Make America great again“ auf der Agenda – und das nahezu um jeden Preis. Trump und sein Vize JD Vance sind fest davon überzeugt, dass sich die USA im Niedergang befinden und nur „gerettet“ werden können, wenn eine umfassende Reindustrialisierung stattfindet – und das notfalls mit Isolationismus und Protektionismus, sprich Handelszöllen.
America-First-Politik trifft viele Länder und Regionen
Angedacht ist ein Basiszoll auf alle Waren aus dem Ausland von zehn Prozent. Zusätzlich sollen einzelne Länder und Regionen besonders besteuert werden, Mexiko etwa und die Europäische Union, denen Trump eine besonders „heimtückische“ Subventionierung ihrer Waren vorwirft. Hier vermischt sich Wirtschaftliches und Politisches, für Trump scheint das alles ein und dasselbe zu sein. Eine Weltsicht, die nicht neu ist, schon immer wurde Wirtschaft als Waffen eingesetzt, was aber in den zurückliegenden Jahrzehnten etwas aus der „Mode“ gekommen war. Nun wird es wieder aktuell.
Das sieht man besonders an China. Hier plant Trump einen Basiszoll von 60 Prozent. Einzelne Produkte sollen noch höher besteuert werden. Auch das ist nicht neu, Trump-Vorgänger Joe Biden hat Waren wie das E-Auto mit saftigen Einfuhrzöllen von 100 Prozent belegt. Aber diese Zölle waren eben auf einzelne Produkte beschränkt, ansonsten war man bestrebt, den Handel mit China nicht einzuschränken. Das wird nun bestimmt anders. Trump sieht in China den großen politischen Rivalen. Seine Handelspolitik wird darauf abzielen, China zu schwächen. Auch hier also eine Vermischung von Politik und Wirtschaft.
Folgen für US-Aktien
Über die möglichen negativen Folgen der trumpischen Wirtschaftspolitik im Allgemeinen und von Handelszöllen im Besonderen wird viel diskutiert. Doch welche Auswirkungen haben sie auf Aktien? Das ist nicht ganz klar. Richtig ist, dass Handelszölle die Wirtschaft und Unternehmen negativ treffen. Die Folge von Zöllen könnte etwa sein, dass die Firmengewinne in Europa und weiteren betroffenen Regionen unter Druck geraten könnten.
Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass ein Basiszoll von zehn Prozent aus Waren aus der EU und eine entsprechende Gegenreaktion der EU auf Einfuhren aus den USA zu einem Rückgang des deutschen Bruttoinlandsprodukts von rund einem Prozent führen könnten. Das hört sich im ersten Moment nicht so dramatisch an. Bedenkt man jedoch, dass Deutschland im laufenden Jahr möglicherweise nur um die Nulllinie stagniert, dann ist ein Prozent schon sehr viel. Kommt es zu weiteren Zollerhöhungen, etwa auf 20 Prozent, könnte das BIP um 1,5 Prozent einbrechen. Für Deutschland steht also viel auf dem Spiel.
Europäische Unternehmen müssen umdenken
Doch nicht alle Unternehmen werden gleichstark betroffen sein. Zu den Verlierern könnten etwa europäische Healthcare-Aktien zählen, aber auch Automobil- und Chemieunternehmen. All sie sind sehr auf den amerikanischen Markt als Exportziel angewiesen. Auf der anderen Seite haben einige Unternehmen bereits reagiert und ihre Produktionsstätten in den USA erweitert. Damit könnten sie einen Teil der Handelszölle umgehen. So betreiben etwa die deutschen Autobauer in den USA mehrere Werke, doch die decken nur einen Teil des Verkaufs am US-Markt, die meisten Autos kommen unter anderem aus Mexiko.
Welche US-Aktien profitieren
Trumps „Make America great again“-Politik bietet aber auch viele Möglichkeiten. Denn wie immer, es wird Verlierer aber eben auch Gewinner geben. Zu den Gewinnern am Aktienmarkt könnten Konsum- und Industrietitel gehören. Konsum, weil durch die Wiederbelebung der US-Industrie der Binnenkonsum gestärkt werden könnte. Zudem hat Trump Steuersenkungen in Aussicht gestellt, die den Konsum ebenfalls stützen könnten. Klassische Konsumaktien dürften damit in den Focus rücken. Unter den Industrietiteln lohnt ein Blick auf all die Unternehmen, die im sogenannten Rust Belt angesiedelt sind, einer fiktiven Region zwischen Chicago und New York. Der ehemalige Manufacturing Belt ist „verrostet“. Die Unternehmen, die hier ansässig sind, haben schon lange an Glanz verloren. Doch das will Trump ändern.
Auch US-Aktien von Unternehmen, die in bislang weniger profitablen Sektoren arbeiten, und denen neue Handelszölle erheblich helfen würden, könnten sich lohnen – etwa Zement, Stahl oder Haushaltsgeräte. Darüber hinaus bieten auch US-Aktien Chancen, denen eine geringere Besteuerung zugutekommt, etwa aus der US-Telekommunikationsbranche und dem Gesundheitswesen. Und schließlich könnte man das Motto „Drill, baby, drill“ über Dienstleister im Ölsektor und US-Fluggesellschaften abdecken.
Lassen Sie uns über US-Aktien sprechen
Man sieht, „Make America great again“ wird auch für Anleger eine Herausforderung, die man aber stemmen kann – und muss. Denn wer den US-Aktienmarkt ignoriert und nicht in ausgesuchte US-Aktien investiert, läuft Gefahr, in den kommenden vier Amtsjahren von Donald Trump zu den Verlierern an der Börse zu gehören. Und das kann nicht das Ziel sein. Lassen Sie uns also über US-Aktien sprechen, noch ist Zeit: Kontakt.
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