US-Aktienmarkt – sukzessive Käufe bei Schwäche

27. März 2025

Am US-Aktienmarkt kam es in den zurückliegenden Wochen zu größeren Kursrückgängen. Dieses nicht, weil das letzte Quartal schlechte Fundamentaldaten vorwies, ganz im Gegenteil – und auch die aktuelle Wachstumssituation ist stabil. Der Markt leitet vielmehr die zukünftige Beeinflussung der Wirtschaft durch die neuen US-Zölle ab und genau darin liegt die Ursache der Unruhen. Wie geht es nun möglicherweise weiter? Was spricht für eine Stabilität, und was dagegen – und weshalb erfahrene Investoren die Ruhe behalten.

Wird aus dem jüngsten Rücksetzer an der US-Börse mehr als nur eine vorübergehende Konsolidierung und Gewinnmitnahme bei den großen Tech-Konzernen? Oder handelt es sich lediglich um ein „Durchatmen“, bevor es mit den Aktien wieder nach oben geht? Oder anders gefragt, haben wir am US-Aktienmarkt nun schon wieder Kaufkurse, nachdem etwa der S&P 500 seit Anfang Februar von über 6.100 Punkten auf rund 5.500 Zähler Mitte März abgesackt ist?

US-Aktienmarkt leidet unter Trump

Nun, all diese Fragen lassen sich so einfach nicht beantworten. Möglich ist schon, dass die Konsolidierung noch ein Stück weitergeht, denn die Unsicherheit bei US-Aktien hat zuletzt deutlich zugenommen, wobei man natürlich jede einzelne Branche betrachten muss, denn es gibt ebenso stabile die im jetzigen Umfeld steigen. Mit Blick auf die jetzige Situation hätte die US-Notenbank gut daran getan, wenn sie die Zinsen letzte Woche gesenkt hätte, denn schon einmal hat sie das Thema verschlafen – damals allerdings umgekehrt, sie erhöhte zu spät. Schuld bei der Zurückhaltung ist ein erneutes Aufflammen der Inflation, begünstigt unter anderem von einer sehr unberechenbaren Politik von Donald Trump. Mal kündigt er Handelszölle an, um sie wenige Tage später wieder vom Tisch zu nehmen, dann kommen sie doch, aber anders als erwartet.

Man mag das als geschickte Verhandlungstaktik werten, für die Börse ist das nicht gut, denn der Aktienmarkt scheut Unsicherheiten. Auf der anderen Seite hat man genug Spielraum die Zinsen zu senken, gerade weil es Herausforderungen gibt und mit einer höheren Inflation, auch im Bereich von etwas mehr als möglicherweise 4 Prozent, könnte die USA gut leben, denn das gab es schon häufiger.

Am Ende steigen die Verbraucherpreise, ob mit oder ohne Handelszölle. Selbst eine kurze Rezession der US-Wirtschaft mag man derzeit nicht mehr ausschließen, wie Trump jüngst selbst eingeräumt hat. Alles ist an sich für den Markt noch verkraftbar und auch die Bewertung der Aktien, je nach Sektor haben sich verringert.

US-Aktienmarkt ist nach wie vor das A und O für den Vermögensaufbau

Das ist die eine Seite, die dafür sprechen könnte, dass wir an der US-Börse in den kommenden Wochen weiter schwankende Kurse sehen könnten. Doch eine Bodenbildung und ein kräftiger Anstieg kündigen sich selten an. Insofern sollte man als Anleger nicht unbedingt auf fallende Kurse „wetten“. Denn Tatsache ist ja auch: Wer einen langfristigen Vermögensaufbau mit Aktien anstrebt und generell einen langfristigen Anlagehorizont hat, kam, kommt und wird auch künftig nicht um den US-Aktienmarkt umher kommen, im Gegenteil. Fakt ist: Zwischen New York und Los Angeles finden sich nicht nur Großkonzerne mit einer langen und erfolgreichen Historie und einer nach wie vor robusten Gewinnentwicklung, sondern auch etliche junge und innovative Unternehmen.

Trump könnte US-Konjunktur zügig beflügeln

Hinzu kommt: Die US-Wirtschaft wächst aktuell immer noch ordentlich, auch wenn die Prognosen etwas zurückgenommen wurden. So geht die US-Notenbank in ihrer jüngsten Einschätzung von einem Plus beim Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr von 1,7 Prozent aus, was immer noch signifikant über dem Wachstum in der Eurozone und vor allem in Deutschland liegt.

Zudem: Man mag Trumps Handelspolitik durchaus kritisch sehen, er ist dennoch bestrebt, seinem Land Wachstumsimpulse zu verleihen. So kündigte er jüngst eine deutliche Erhöhung der Investitionen zur Förderung des Bergbaus in den USA an. Vor allem der heimische Abbau von sogenannten kritischen Metallen soll massiv ausgeweitet werden, um die USA von Importen unabhängiger zu machen. Zu den kritischen Metallen gehören Rohstoffe, die für die US-Industrieproduktion unentbehrlich sind – etwa Seltene Erden, Uran und Kupfer. Eine ähnliche Absicht gibt es übrigens auch in der Europäischen Union, doch an der Umsetzung mangelt es, wie so oft in der EU. Bei Trump könnte es besser laufen.

US-Aktienmarkt: Der Gewinn liegt im Einkauf

Eine Stärkung des heimischen Bergbaus soll nach Trumps Plan von einer Stärkung des Konsums begleitet werden. Auch wenn es zur Finanzierung etwa von Steuersenkungen noch viele offene Fragen gibt, am Ende könnte die US-Wirtschaft profitieren. Dazu gehört auch, dass Trump eine Deregulierung und Entbürokratisierung anstrebt. Im Detail ist das nicht immer ohne Probleme, aber insgesamt könnte die Richtung die Wirtschaft stärken.

Sich in der aktuellen Situation für fallende Aktienkurse in den USA zu entscheiden, und sich entsprechend zu positionieren, ist daher wohl etwas zu kurzfristig gedacht. Sehr viel sinnvoller scheint es zu sein, weitere Kursschwächen für Zukäufe zu verwenden. „Sukzessive Käufe bei Schwäche“, lautet also das Motto. Welche Papiere am US-Aktienmarkt nun lohnen, darüber sprechen wir gerne mit Ihnen: Kontakt.

Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss.

V.M.Z. Newsletter

Unser Newsletter informiert Sie stets über die Entwicklungen an den Kapitalmärkten.

Für den Versand unserer Newsletter nutzen wir rapidmail. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie zu, dass die eingegebenen Daten an rapidmail übermittelt werden. Beachten Sie bitte auch die AGB und Datenschutzbestimmungen.

Dr_Markus_C_Zschaber_Pressefoto_2025Über den Autor:
Dr. Markus C. Zschaber, Gründer und Geschäftsführer der V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft, gilt als einer der erfahrensten und renommiertesten Vermögensverwalter in Deutschland und begleitet alle Prozesse im Unternehmen aktiv mit.

Analysen & Kommentare