Der DAX notiert auf Allzeithoch. Dennoch sollten Anleger ihre Aktien nun nicht verkaufen. Denn die wirtschaftlichen Rahmendaten für den deutschen Aktienmarkt sehen gut aus – und auch das Bewertungsniveau ist weiterhin attraktiv.

Kann man angesichts der Rekordfahrt beim DAX noch investieren? Ist es dafür nicht schon zu spät? Droht nicht eine Korrektur? Fragen, die derzeit wohl zahlreiche Anleger beschäftigen. Um es gleich vorwegzunehmen: Ja, man kann nicht nur noch investieren, es sollte sogar weiterhin investiert werden. Und vor allem: Man sollte nicht verkaufen, wenn man investiert ist.

Nur weil der Aktienmarkt von Allzeithoch zu Allzeithoch eilt, heißt das nämlich nicht, dass es schon bald zu einer Korrektur kommen muss. Stelle dich nie gegen den Trend, lautet eine bekannte Börsenweisheit. Will der Markt nach oben, dann will er es. Sich diesem Trend zu entziehen, oder sich ihm sogar entgegenzustellen, kann sich als böser Fehler entpuppen – vor allem für die Anleger, die einen langfristigen Vermögensaufbau mit Aktien anstreben.

Trotz Allzeithoch – attraktives Bewertungsniveau

Doch was spricht für einen Fortgang der Rally? Allein die Bewertung lässt Spielraum für den DAX. So weist der deutsche Leitindex derzeit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund elf auf. Das heißt, er ist mit dem elffachen seines Gewinns bewertet. Das ist günstig, sowohl historisch auf den DAX selbst bezogen, wie auch im Vergleich mit anderen Indizes. So kommt beispielsweise der S&P 500, ein Leitindex der amerikanischen Börse, derzeit auf ein KGV von etwa 26. Selbst wenn man unterstellt, dass die Entwicklung der Gewinne in den USA dynamischer ist als in Deutschland, ein solcher Bewertungsunterschied ist auf Dauer schwer durchzuhalten.

Was ebenfalls für den deutschen Markt spricht, ist die zum Teil recht hohe Dividendenrendite. Allein die Autowerte im DAX, also Volkswagen, Mercedes und BMW, weisen Renditen von über sechs Prozent auf. Das ist ordentlich, sehr ordentlich, auch wenn man in Rechnung stellt, dass die Unternehmen einige Probleme haben. Aber auch Versicherungskonzerne wie die Allianz können in punkto Dividendenrendite überzeugen. Und gemessen am KGV sind selbst Problembranchen wie der Bau interessant, wie ein Blick etwa auf Heidelberg Materials zeigt. Für 2024 weisen die Papiere des Baustoffherstellers ein KGV von knapp 9 auf.

Erfolgsmix für die Börse

Nun, Bewertung ist das eine, das andere ist die Konjunktur. Aber auch hier gibt es Hoffnung. Zwar wird für dieses Jahr nur mit einem marginalen Plus von 0,2 Prozent Wachstum in Deutschland gerechnet, für 2025 liegen die Prognosen aber bei immerhin einem Prozent. Dabei ist das Wachstum hierzulande gar nicht so entscheidend. Wichtiger ist die Weltwirtschaft, da die deutschen Unternehmen einen großen Teil ihrer Umsätze im Ausland erwirtschaften. Für 2025 rechnen Experten mit einem globalen Wachstum von etwas über drei Prozent.

All das sind keine herausragenden Zahlen, das ist richtig, aber sie zeigen, dass wir das Konjunkturtief scheinbar erreicht haben. Zieht die Wirtschaft nun an, ist das gut für den Aktienmarkt. Die Vergangenheit hat nämlich gezeigt, dass Aktien besonders dann gut performen, wenn einerseits die Zinsen fallen, wovon allgemein in diesem Jahr ausgegangen wird, und wenn andererseits die Konjunktur anzieht. Dabei vergeht oft eine Zeit, bis die Zinssenkungen bei den Aktien ankommen. Die Zinssenkungen müssen, um es mal etwas lax zu formulieren, quasi erst vom Markt verdaut werden. Fallende Zinsen und eine sich stabilisierende Konjunktur gelten aber mittelfristig als Erfolgsmix für die Börse.

Es lohnt sich auch am Allzeithoch zu investieren

Natürlich kann es also in den kommenden Monaten mal zu einer Korrektur am Markt kommen – oder auch nicht. Keiner weiß das, und so eine Korrektur lässt sich auch nicht vorhersagen. Aber die Gefahr, dass ein Anleger, wenn er denn nun angesichts des Rekordhochs beim DAX seine Aktien verkauft, dann quasi an der Seitenlinie steht und der nächsten Rally hinterherschauen muss, weil er den Einstieg verpasst hat, ist extrem hoch. Das einzige Mittel, das hier hilft, ist: Dabeibleiben und gezielt sukzessive zukaufen.

Also, zurück zu unseren eingangs gestellten Frage: Ja, es lohnt sich, am Allzeithoch zu kaufen. Dafür ist es nicht zu spät. Doch droht eine Korrektur? Die Bewertungen geben das einerseits nicht her, der Markt ist günstig, andererseits weiß das letztendlich niemand. Statt aus Angst zu warten, müssen die Chancen und Risiken am Aktienmarkt zu jeder Zeit genauestens analysiert und entsprechende Schlüsse daraus gezogen werden. Und das ist alles andere als trivial; mit viel Wissen, Zeit, erfahrenen und gut ausbildeten Vermögensberatern und einem professionellen Risikomanagement aber sicherlich erfolgreich umzusetzen. Willkommen bei der V.M.Z. Vermögensverwaltung: Kontakt.

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