Die US-Regierung investiert mehr als eine Billion Dollar in ihre marode Infrastruktur. Den Betreiberfirmen bietet dies über mehrere Jahre stabile Zusatzerträge. Auch Anleger können an der Entwicklung der US-Infrastruktur teilhaben.

Die Verabschiedung des umfangreichen Infrastrukturgesetzes in den USA hievte die Kurse an der Wall Street kürzlich auf neue Rekordstände. Nach langanhaltenden politischen Verhandlungen hatte der US-Kongress grünes Licht für ein Infrastrukturpaket im Umfang von 1,2 Billionen Dollar gegeben. Die Regierung um US-Präsident Joe Biden hat nun freie Bahn, die größte Modernisierung amerikanischer Straßen, Verkehrsmittel und anderer Verkehrsinfrastrukturen seit einer Generation einzuleiten. Biden selbst sieht darin gar „die bedeutendste langfristige Investition in unsere Infrastruktur und Wettbewerbsfähigkeit seit fast einem Jahrhundert.“

Marode US-Infrastruktur wird auf Vordermann gebracht

Der US-Administration zufolge sollen aus dem Infrastruktur-Paket über fünf Jahre verteilt rund 110 Milliarden Dollar in den Ausbau und die Modernisierung von Straßen und Brücken fließen. Knapp 40 Milliarden Dollar sind für den öffentlichen Nahverkehr vorgesehen, weitere 66 Milliarden für die Bahngesellschaft Amtrak. Darüber hinaus sind auch Gelder für zusätzliche Ladestationen für elektrische Autos, die Förderung elektrischer Busse und die gezielte Weiterentwicklung von schnellen Internetverbindungenden geplant. Häfen und Flughäfen wiederum sollen mit 42 Milliarden Dollar bedacht werden. Auch die Verbesserung der Wasserversorgung, darunter der Austausch sämtlicher Bleirohre, steht auf der Agenda. Und schließlich soll mit gut 70 Milliarden Dollar die Strominfrastruktur auf Vordermann gebracht werden.

US-Infrastruktur: Unternehmen mit Aussicht auf langfristig stabile Erträge

Vor dem Hintergrund der klammen Staatskassen werden wohl private Unternehmen das Gros der anstehenden Aufgaben stemmen. Zwar dürften die Auswirkungen auf das Gewinnwachstum erst mittel- bis langfristig ihr volles Potenzial entfalten, da die Infrastruktur-Milliarden bis 2026 fließen. US-Infrastrukturunternehmen sind dennoch schon jetzt einen näheren Blick wert. Allein die Aussicht auf eine Flut staatlicher Gelder sollte deren Kurse stützen.

Die Betreiber der unterschiedlichen Projekte sind weniger abhängig vom Auf und Ab der Konjunktur und somit weniger anfällig gegenüber den Launen der Börse. Ihre Erträge sind verlässlich, ihre Cashflows gut vorhersehbar und ihre Leistungen profitieren von der – nun amtlich abgesegneten – steigenden Nachfrage in den kommenden fünf Jahren. Nicht zuletzt sind ihre Erträge an die Inflation gekoppelt. Kurzum: Anleger, die einen Vermögensaufbau mit Aktien anstreben, können ihren Blick durchaus auf US-Infrastrukturaktien richten. Doch Vorsicht: Die Renditechancen dieser Papiere sind zwar vielversprechend; auf der anderen Seite zeigt aber die Erfahrung, dass auch aussichtsreiche Aktien nicht vor Kurskorrekturen gefeit sind.

Breit gestreut in die US-Infrastruktur investieren

Zu den Gewinnern des US-Infrastrukturpakets dürfe in erster Linie die klassische Baubranche zählen, also Straßen- und Brückenbauer sowie die Hersteller von Baumaschinen. Aber auch Unternehmen, die den Bereichen Energieeffizienz von Gebäuden sowie Strom- und Wasserinfrastruktur tätig sind, dürften sich künftig über gut gefüllte Auftragsbestände freuen. Gleiches gilt wohl für Konzerne von Ladegeräten für Elektrofahrzeuge und Firmen, die am Ausbau des neuen Mobilfunkstandards 5G beteiligt sind.

Anleger, die weder die Zeit noch das notwendige Wissen haben, um die aussichtsreichsten Unternehmen zu identifizieren, können gern ein Gespräch mit unserem Hause führen.  Auch  über den Kauf  eines börsengehandelten Fonds für Infrastrukturprojekte könnte man nachdenken, wobei die Diversifikation und der Expertenrat, wie man wo und was managt aus unserer Sicht natürlich unersetzbar sind.

Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss.

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