Warum Infrastruktur-Aktien in jedes gut sortierte Depot gehören
14. März 2025
Aller Voraussicht nach werden in den kommenden Jahren gewaltige Summe für die Modernisierung der Infrastruktur in unserem Land locker gemacht. An der Börse weckt das große Fantasien – allen voran bei Infrastruktur-Aktien.
Noch ist das Paket nicht in trockenen Tüchern, doch allein der Entwurf ist erstaunlich. Rund 500 Milliarden Euro will die designierte Bundesregierung unter Friedrich Merz in die Erneuerung der heimischen Infrastruktur investieren. Vor allem das Straßennetz soll modernisiert und erweitert werden, aber auch die Bahn und die Schifffahrt haben die Politiker im Visier. „Historisch“, sagen die Befürworter, „nicht ausreichend“ oder „falsch finanziert“ die Kritiker. Denn Infrastruktur, dass wissen wir, ist deutlich mehr als Straße, Bahn, Wasserweg. Dazu gehören auch etwa Schulen, Gesundheitseinrichtungen und Kommunikationswege. Deswegen fordern einige Parteien eine noch größere Summe. (Kurze Erläuterung: Das Thema der Investition in Deutschland wird seit Jahrzehnten verschleppt, es jetzt mit einer so hohen Verschuldung anzugehen, anstatt Strukturreformen umzusetzen, sehen wir sehr kritisch und sind auch kein Befürworter dieses Vorgehens)
Investitionen in Infrastruktur machen sich bezahlt
Wie auch immer das Ergebnis am Ende aussehen mag, klar ist: Nach Jahren, ja Jahrzehnten des „Kaputtsparens“ hat man in Berlin die Notwendigkeit von Investitionen in Infrastruktur erkannt – für die Entwicklung des Landes, den Erhalt des Wohlstandes, aber auch als Konjunkturmotor. Denn die geplanten Ausgaben würden der heimischen Wirtschaft, die mit einem Nullwachstum kämpft, guttun. Nicht selten werden Ausgaben für die Infrastruktur als Initialzündung für die Gesamtwirtschaft gewertet. Was „vorne“ reingestreckt wird, kommt „hinten“ um ein Vielfaches raus, da zum Beispiel Produktionsabläufe in der Industrie dank moderner Infrastruktur beschleunigt oder etwa Güter flotter und kostengünstiger von A nach B transportiert werden können.
Um die Tragweite der nun im Raum stehenden 500 Milliarden Euro für Infrastruktur zu erkennen, lohnt ein kurzer Blick zurück. Seit Jahren stagnieren nämlich die Ausgaben auf niedrigem Niveau. Derzeit werden jährlich nur rund zwölf Milliarden Euro in Infrastrukturprojekte auf Bundesebene investiert, so viel wie schon vor 20 Jahren. Dabei müsste es deutlich mehr sein. Der Investitionsstau liegt bei mindestens 150 Milliarden Euro, sagen Beobachter. „Um diesen Investitionsstau aufzulösen, braucht Deutschland eine öffentliche Investitionsoffensive: Rund 457 Milliarden Euro müssten innerhalb der nächsten zehn Jahre zusätzlich in die öffentliche Infrastruktur Deutschlands investiert werden“, fordert das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu). Mit den nun anvisierten 500 Milliarden Euro hat man also in Berlin eine „vernünftige“ Größe gewählt.
Infrastruktur-Aktien ziehen an – doch das ist erst der Anfang
Am Aktienmarkt kommen die geplanten Ausgaben jedenfalls gut an. Infrastruktur-Aktien, was immer man im konkreten Fall darunter auch versteht, standen in den zurückliegenden Wochen im Fokus. Papiere von Bauunternehmen etwa zogen kräftig an, auch Baustoffhersteller und Industriedienstleiter standen auf der Kaufliste. Ein ungewohntes Bild, statt „Technologie made in Silicon Valley“ mal „Hacke und Schaufel made in Germany“. Und dass man sich als Anleger an dieses Bild vielleicht gewöhnen sollte, könnte auch daran liegen, dass die Erneuerung und der Ausbau der Infrastruktur nur Teil einer noch größeren Bewegung sind – und die lautet: Reindustrialisierung. Hat die Bedeutung der Industrie, des Verarbeitenden Gewerbes, in den zurückliegenden Jahrzehnten für moderne Volkswirtschafen stetig abgenommen, könnte es nun zu einer gegenläufigen Entwicklung kommen.
Spätestens seit Corona ist nämlich klar, wenn die Produktion ins Ausland verlagert wird, kann es in Krisenzeiten zu Engpässen kommen. Da hilft nur eine Reindustrialisierung, eine Zurückholung der Produktion ins Inland. Dass das mehr als nur bloße Gedankenspiele sind, zeigen Umfragen, etwa eine von Capgemini. Die Unternehmensberatung hat im Februar 2024 eine Umfrage unter 1.300 Führungskräften von Konzernen in den USA und Europa mit einem Mindestjahresumsatz von einer Milliarde Dollar zum Thema Reindustrialisierung durchgeführt. Das Ergebnis lässt aufhorchen. Knapp die Hälfte der Befragten gab an, bereits in die Verlagerung der Produktion aus dem Ausland in das eigene Land oder in Nachbarländer investiert zu haben. 72 Prozent der Befragten sagte zudem, dass man eine Reindustrialisierungsstrategie erarbeite oder diese bereits umsetze.
Lassen Sie uns über Infrastruktur-Aktien sprechen
Es wird also auch für Anleger Zeit, sich über Infrastruktur-Aktien Gedanken zu machen. Auch wenn viele dieser Aktien in den zurückliegenden Wochen schon gut gelaufen sind, wenn die Reindustrialisierung voll durchschlägt, ist das ein Trend, der über Jahrzehnte laufen wird – und den Anleger unbedingt in ihren Depots abbilden sollten. Lassen Sie uns also über Infrastruktur-Aktien reden: Kontakt.
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Dr. Markus C. Zschaber, Gründer und Geschäftsführer der V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft, gilt als einer der erfahrensten und renommiertesten Vermögensverwalter in Deutschland und begleitet alle Prozesse im Unternehmen aktiv mit.
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