Infrastruktur-Aktien aus den USA: Viele gute Gründe für den Stabilitäts-Anker
20. Dezember 2023
Sauberes Wasser? Kommt hierzulande aus der Leitung! In vielen anderen Volkswirtschaften – allen voran in einigen Schwellenstaaten und vielen Frontier Markets – ist das alles andere als selbstverständlich. Und selbst in den USA gehen wegen maroder Leitungen Unmengen an Wasser verloren. Auch sind dort Brücken und Straßen ebenso marode, wie auch in Deutschland. Anders als in Deutschland spielt der private Sektor in den USA aber eine viel größere Rolle, wenn es um Infrastruktur geht. Und da der Wille groß ist, den Zustand der US-Infrastruktur auf Vordermann zu bringen, bieten auch Infrastruktur-Aktien aus den USA attraktive Renditechancen.
Wasserversorger und Zementproduzenten sind etwa börsennotiert, ebenso, wie andere Unternehmen aus dem Bereich der Infrastruktur. Neben Wasser und Straßen gehören auch Elektrizitätswerke und Leitungen oder andere Mobilitäts-Infrastruktur, wie Schienen, Bahnhöfe oder Flughäfen zum weiten Feld der Infrastruktur-Investments. Doch was bietet diese breit aufgestellte Branche uns Anlegern?
Infrastruktur-Aktien: Keine Angst vor Inflation
Trotz steigender Zinsen und der hohen Inflation in den vergangenen Jahren haben Aktien aus dem Bereich der Infrastruktur eine vergleichsweise hohe Stabilität gezeigt. Genau diese Robustheit gegenüber äußeren Einflüssen zeichnet Infrastruktur-Aktien aus. Zwar sind einige Bewertungen bei Titeln aus der Branche 2023 leicht zurückgekommen, doch ist ein Kurs-Gewinn-Verhältnis, das die Experten von ClearBridge Ende November 2023 bei 17, statt bei 19 am Jahresanfang sah, kaum der Rede wert. Viel entscheidender ist: Infrastruktur-Unternehmen können mehr und mehr Preissteigerungen auch an die Kunden weitergeben zu können.
Dass das recht gut gelingt, lässt sich auch an den jüngsten Quartalszahlen ablesen. Und einige Anpassungen nach oben stehen Unternehmen auch noch bevor: Während es bei Mautstraßen in den USA etwa üblich ist, Preise quartalsweise anheben zu können, finden Preisrunden bei lokalen Elektrizitätswerken seltener statt. Da Infrastruktur essenziell ist, haben Betreiber darüber hinaus eine gute Preissetzungsmacht – nachdem in den vergangenen Jahren alles teurer geworden ist, werden Verbraucher auch höhere Abgaben oder Gebühren bei alltäglichen Dienstleistungen akzeptieren.
Infrastruktur: Der Rechtsrahmen entscheidet
Ein weiteres Argument für Infrastruktur-Aktien könnte die Situation am Anleihemarkt sein. In den vergangenen Wochen sind die Renditen bereits deutlich unter Druck geraten – der Markt spielt Zinssenkungen durch. Da viele Unternehmen aus dem Bereich der Infrastruktur als wenig volatil gelten und sich zudem durch regelmäßige Erträge in Form von Dividenden auszeichnen, liegt eine gewisse Parallelität zu Anleihen auf der Hand. Schwächelt nun dieser Markt, könnte das Infrastruktur-Aktien zusätzlich stützen.
Doch wie sollten Anleger konkret investieren? Fakt ist: Infrastruktur-Aktie ist nicht gleich Infrastruktur-Aktie. Entscheidend sind in dieser stark regulierten Branche der jeweilige Rechtsrahmen und die Bedingungen vor Ort. In den USA dürften die staatlichen Ausgabenprogramme mit nachhaltiger Akzentuierung der Branche Rückenwind geben. Anderswo sprudeln die Staats-Milliarden weniger üppig oder die rechtlichen Rahmenbedingen sind andere.
Infrastruktur-Aktien: Fokus auf die USA könnte sich lohnen
Aus diesem Grund bietet es sich mit Blick auf 2024 an, einen Fokus auf die USA zu legen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Die USA wachsen noch immer robust, der Arbeitsmarkt ist stark und der Bedarf an Investitionen in Infrastruktur ist seit Jahren groß. Hinzu kommt, dass sämtliche Unternehmen der Branche leicht investierbar sind.
Dank dieser Rahmenbedingungen können Infrastruktur-Aktien 2024 eine stabile Säule für unsere Strategien sein. Die Aussicht auf Gewinnsteigerungen ist realistisch, auch verliert parallel der Anleihemarkt an Attraktivität. Gerade wer mit Blick auf den Aktienmarkt 2024 vorsichtig agieren will, kann mit sorgsam selektierten Infrastruktur-Aktien vergleichsweise risikoarm am Aktienmarkt investieren.
Doch Vorsicht: Bei dem einen oder anderen Leser mag nun womöglich der Eindruck entstanden sein, dass alle Infrastruktur-Aktien in den USA kaufenswert sind. Doch so trivial ist die Sache nun auch wieder nicht. Der langfristige Vermögensaufbau mit Aktien ist in jedem Konjunktur- und Zinszyklus eine komplexe Aufgabe, die viel Wissen, Zeit und Erfahrung benötigt – auch darüber hinaus ein belastbares Netzwerk. Haben Sie weitere Fragen dazu: Unter folgendem Link finden Sie Ihre Antworten: Kontakt
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Dr. Markus C. Zschaber, Gründer und Geschäftsführer der V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft, gilt als einer der erfahrensten und renommiertesten Vermögensverwalter in Deutschland und begleitet alle Prozesse im Unternehmen aktiv mit.
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