Blickt man auf Indizes, wie den Hang Seng oder CSI 300, sieht man auf den ersten Blick angeschlagene Börsenbarometer. Tatsächlich ist auch die Liste der Hiobsbotschaften, die den chinesischen Markt in den vergangenen Monaten heimgesucht haben, lang: Covid-19, der Machtkampf zwischen chinesischen Technologie-Konzernen und Peking, Energieknappheit, die stotternden Lieferketten und nun erneut Lockdowns wegen Omikron. Doch was bedeutet das für uns langfristig denkende Anleger?

Viele der Baustellen, die rund um China genannt werden, sind nicht nur längst bekannt – und dürften damit auch in den Aktienkursen bereits eingepreist sein –, sie haben auch dieselbe Ursache. So bedingen sich etwa Lockdowns, Covid-19 und gestörte Lieferketten wechselseitig. Doch egal wie problematisch der eine oder andere kurzfristig denkenden Anleger die Situation auch einschätzen mag – so viel ist klar: Über kurz oder lang wird sich die Lage im Reich der Mitte deutlich entspannen. So werden etwa mit dem Ende der Pandemie gleich eine ganze Reihe von Belastungsfaktoren ihre Schrecken verlieren. Auch der schwelende Konflikt zwischen Peking und den in den vergangenen Jahren immer selbstbewusster auftretenden Technologie-Konzernen dürfte mittelfristig abklingen – schließlich bestehen wechselseitige Abhängigkeiten.

Chinas Wachstum: Besser als prognostiziert

Um die Lage im Reich der Mitte und die Chancen an der Börse China zu bewerten, darf natürlich auch ein Blick auf die Wirtschaftsdaten nicht fehlen. Richtig ist zwar, dass einige Konjunkturindikatoren wie etwa die zuletzt leicht gestiegene Arbeitslosenquote von 5,5 auf 5,8 Prozent nicht positiv überraschen konnten. Fakt ist aber auch: Die Wirtschaftsleistung wuchs im ersten Quartal 2022 um 4,8 Prozent – und somit kräftiger als vorab von Analysten erwartet worden war. Im Zuge der Lockdowns könnte die Chinas Wirtschaft im zweiten Quartal zwar nachgeben. Doch wäre das wirklich ein Problem?

Gerade wer langfristig denkt, kann die aktuelle Korrektur nutzen, locken doch auf lange Sicht attraktive Renditen. Zum einen können Anleger Chancen ergreifen, zum anderen dürfte China selbst aus der aktuellen Lage lernen und an den richtigen Stellschrauben drehen, um auch in der neuen Weltwirtschaft, die dezentraler organisiert sein dürfte, eine entscheidende Rolle zu spielen. Schon in der Vergangenheit ist es China immer wieder gelungen, Krisen zu meistern und daran zu wachsen.

Langfristig lukrativ

Für Wachstum stehen die Chancen in China ohnehin gut. Das Land ist rund um Zukunfts-Technologie führend, verfügt über enorm hohe Rohstoffvorkommen mitsamt entsprechenden Kooperationen in aller Welt und punktet mit einer Bevölkerung, die sich den sozialen Aufstieg zum größten Ziel gesetzt hat. Auch wird in China Bildung groß geschrieben. Und: Die Abkehr von der Ein-Kind-Politik dürfte langfristig auch die demografische Situation wieder ein wenig entspannen. Da China zudem in Südost-Asien mit zahlreichen Volkswirtschaften in einer Art Symbiose lebt, sind Arbeitskräfte langfristig auch nicht das große Problem.

Hang Seng: Ein zweiter Blick lohnt

Wer den langfristen Vermögensaufbau mit Aktien anstrebt, sollte dem chinesischen Aktienmarkt keinesfalls den Rücken kehren, eine direkte Investitionsquote könnte er über dementsprechende ETF`s umsetzen oder um das Einzelrisiko zu minimieren, direkt einen breiter gefächerten Asien ETF wählen – dies obliegt dem Anleger natürlich selbst. Die derzeit in den Medien so häufig beschriebene Schwäche wird sich schnell relativieren.0

Jedem weitsichtigen Anleger dürfte klar sein: China bleibt auch in den nächsten Jahren einer der Wachstumsmotoren der Weltwirtschaft.

 

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