Die EU-Taxonomie, die das nachhaltige Wirtschaften von Unternehmen regelt, sieht auch einen Wandel hin zur Kreislaufwirtschaft vor. Doch nicht nur wegen des Rückenwindes aus Brüssel dürften Recycling-Aktien für Anleger auf mittlere und lange Sicht an Bedeutung gewinnen.

Recycling-Branche erhält aus mehreren Richtungen Rückenwind

Auch bei der Frage nach der Versorgung mit kritischen Rohstoffen rückt Recycling zunehmend in den Fokus. Da recyceltes Material Studien zufolge im Jahr 2035 bereits rund ein Drittel des Bedarfs an Lithium, Nickel und Kobalt in der Batterieproduktion decken kann, spielt Recycling auch für die Unabhängigkeit der deutschen Industrie von klassischen Rohstoff-Lieferanten aus China, Südamerika oder auch Kanada eine sehr bedeutende Rolle. Doch wie können Anleger in den langfristigen Recycling-Trend investieren?

Gerade in der aktuellen Marktphase lassen sich Investoren oftmals vom allgemeinen Marktrauschen anstecken: Zinsausblick, Konjunkturprognosen oder Ausreißer bei den monatlich gemeldeten Arbeitslosenzahlen sorgen nicht selten für Verunsicherung und lassen Anleger resigniert zurück. Stattdessen gilt es, dieses Marktrauschen auszublenden und sich mit langfristigen Großtrends intensiv auseinanderzusetzen. Recycling ist als Anlagethema allein deswegen interessant, weil hier Rückenwind von Seiten der Gesetzgeber und der Wille der Industrie zusammenkommen.

Dennoch müssen Anleger die Branche genau im Fokus haben: Mit Blick auf Recycling von Komponenten in E-Autos schätzen Experten, dass in großen Anlagen anfangs noch Überkapazitäten entstehen. Erst wenn ab 2030 zunehmend die ersten E-Autos verschrottet werden, könnte das Recycling-Karussell Fahrt aufnehmen. Dass diese Perspektive alles andere als überambitioniert ist und derartige Vorhaben von Gesetzgebern durchaus auch forciert werden können, zeigt der Blick ins internationale Ausland. Südkorea und auch China legten schon 2023 fest, rund 90 Prozent der Bestandteile von Batterien wiederverwerten zu wollen.

Recycling-Aktien: Alles andere als Müll

Dass Recycling schon bald in noch mehr Branchen zum Tragen kommt, zeigt auch die Anfang August in Kraft getretene und vor allem für die Baubranche relevante Ersatzbaustoffverordnung. Diese vom Bundesumweltministerium angestrengte Initiative gerät aktuell zwar aufgrund ihrer Komplexität in die Kritik, doch zeigt die Verordnung, dass Recycling künftig auch in zahlreichen anderen Branchen eine Rolle spielen wird.

Und dann wäre da natürlich noch die Müllwirtschaft – eine unfassbar große Industrie, zählt doch letzten Endes die gesamte Weltbevölkerung zu deren Kundschaft, und die wächst stetig weiter. Nur mal zur Veranschaulichung: Aktuell werden weltweit jährlich rund zwei Milliarden Tonnen Müll produziert. Und geht es nach einem Bericht der Weltbank, wird diese Menge bis zum Jahr 2050 auf etwa 3,4 Milliarden Tonnen zulegen, also um etwa 70 Prozent. Doch nicht nur die Müllmenge steigt, sondern auch das Recycling. So wird in Europa inzwischen rund ein Drittel des Mülls recycelt. Das ist nicht nur für die Umwelt von Vorteil, auch die in diesem Bereich tätige Unternehmen profitieren natürlich von diesem Trend – und damit einhergehend auch deren Aktionäre.

Recycling-Aktie ist nicht gleich Recycling-Aktie

Angesichts der zuletzt volatilen Kursverläufe tun Anleger gut daran, langfristige Großtrends, zu denen zweifelsfrei auch Recycling gehört, en Detail zu analysieren und Nischen zu identifizieren, die schon früh profitabel sind. Doch für einen privaten Anleger ist das einfacher gesagt als getan. Schließlich ist es nicht damit getan, sich die an der Börse notierten Recycling-Aktien anzuschauen. Vielmehr kommt es darauf an, die mittel- und langfristigen Wachstumschancen einzuschätzen – und dafür sind eine Menge Wissen, Zeit, Erfahrung und ein professionelles Risikomanagement unerlässlich.

Sollten Sie auf lange Sicht ebenfalls von den Wachstumsaussichten der Recycling-Branche überzeugt, aber unsicher sein, welche Recycling-Aktien attraktive Renditechancen bieten, stehen wir Ihnen für Ihre Fragen jederzeit gerne zur Verfügung. Unter Kontakt finden Sie verschiedene Möglichkeiten, mit uns in Verbindung zu treten.

Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss.

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