Das Besondere übt auf uns alle einen Reiz aus – sei es eine sorgfältig vernähte hochwertige Tasche, edle und bestens verarbeitete Schmuckstücke oder ein besonderer Tropfen auf der Terrasse eines guten Hotels. Die Entwicklung von Luxusgüter-Aktien während der vergangenen Jahre zeigt, dass Luxusgüterhersteller wie etwa LVMH, Richemont oder Hermès sich daher in der Regel auch in herausfordernden Zeiten recht robust präsentieren.

Zwar ist auch die Luxusgüter-Branche nicht immun gegen Korrekturen – so gerieten einige Vertreter des Sektors nach zuletzt etwas schwächeren Quartalszahlen ein wenig unter Druck. Doch nachdem die Bilanzsaison vorbei ist, können Anleger wieder zuversichtlicher auf die Branche blicken. Im Mittel lag das Wachstum im Vergleich zum zweiten Quartal des Vor-Corona-Jahrs 2019 immerhin bei 41 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresquartal fiel das Wachstum mit 16 Prozent ebenfalls stattlich aus – Grund genug, sich auch weiterhin mit Luxus-Aktien zu befassen.

Luxus-Konzerne auf Tuchfühlung zur jungen Generation

Auch wenn Luxusgüter wie teure Handtaschen und edle Tücher viele Anleger eher an vergangene Jahrzehnte erinnern, als Filmstars und der Jet Set das Leben sorglos in St Tropez oder St. Moritz feierten, steckt in der Luxus-Branche eine gehörige Portion Zukunft. Warum? Immer mehr junge Menschen gönnen sich Luxusgüter-Artikel und inszenieren sich damit auch auf sozialen Netzwerken. Wie das Institut für Handelsforschung Köln schon im vergangenen Jahr konstatierte, ist die Affinität zu Marken seit der Pandemie gestiegen und betrifft zunehmend junge Menschen. Diese versprächen sich von teuren Stücken und edlem Zwirn soziale Orientierung.

Findige Unternehmen aus dem Luxusgüter-Segment tragen dem bereits Rechnung und haben sich in sozialen Netzwerken und im Metaverse positioniert. Luxus-Marken platzieren dort sogenannte Non-Fungible-Tokens (NFTs) und intensivieren so die Bindung zur Zielgruppe. NFTs können etwa das Recht verbriefen, eine bestimmte limitierte Auflage erwerben zu können. Bei Sneakern haben derartige Sondereditionen oft Sammlerwert – erst vor wenigen Monaten sorgte eine Kooperation zwischen Adidas und dem NFT-Künstler FEWOCiOUS für Aufsehen. Auch Nike und andere Marken sind bereits im Metaverse zugegen. Aus dem Luxusgüter-Segment tummeln sich auch Gucci und Balenciaga in der digitalen Parallel-Welt.

Die ganze Welt strebt nach Luxus

Glaubt man Marktforschern, wie dem Institut für Handelsforschung Köln, sind vor allem junge Luxus-Jünger alles andere als dogmatisch: Viele der Befragten machen auch gerne Schnäppchen oder kombinieren teure Accessoires mit günstigen Teilen von der Stange. Mit wachsendem Wohlstand könnte der Anteil der teuren Stücke tendenziell eher zunehmen, spekulieren Luxus-Marken und sehen ihr Buhlen um die junge Zielgruppe als Investition in die Zukunft.

Auch international macht das Umfeld für Unternehmen aus der Luxusgüter-Branche Mut: Zwar blieb der große Schub von Seiten chinesischer Kunden im ersten Halbjahr 2023 eher aus, doch gibt es auch weiter zahlreiche dynamische Volkswirtschaften mit aufstrebenden Mittelschichten. Noch immer zieht zudem der westliche „Way-of-Life“ viele Menschen in seinen Bann. Gerade Luxusgüter-Unternehmen, die zahlreiche starke Marken in ihrem Portfolio haben, dürften für die Zukunft gut aufgestellt sein.

Luxusgüter-Aktien: Anleger müssen die Spreu vom Weizen trennen

Um jedoch langfristig vom Wachstum profitieren zu können, sollten Anleger bei Luxusgüter-Aktien aus der Branche ganz genau hinschauen und von Themen-ETFs unbedingt Abstand nehmen. Gerade in der jetzigen Marktphase kommt es darauf an, in werthaltige Aktien zu investieren und ein Portfolio aus Luxusgüter-Werten nach und nach aufzubauen. Wer innerhalb des Luxusgüter-Segments die Spreu vom Weizen trennt, geduldig ist und bei Marktschwäche den Mut aufbringt, Entscheidungen zu treffen, wird auch in den nächsten Jahren vom Zauber des Besonderen profitieren.

Um jedoch genau diese aussichtsreichen Unternehmen identifizieren zu können, benötigen Anleger nicht nur viel Zeit und eine Menge Wissen, sondern im Idealfall auch ein professionelles Risikomanagement. Und: Da das Gros der Privatanleger in der Regel diese Anforderungen nicht erfüllen kann, erscheint es sinnvoller auf die Expertise einer erfahrenen und erfolgreichen Vermögensverwaltung zu setzen.

 

Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss.

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