Europäische Aktien geben die Richtung vor

27. März 2025

Die Aktienmärkte dies- und jenseits des Atlantiks haben 2024 eine recht erfreuliche Performance erzielt. US-Börsen lagen lange vorn und gelten für den langfristigen Vermögensaufbau weiter als unverzichtbar. Doch seit Anfang 2025 sind auch europäische Aktien verstärkt in den Fokus gerückt. Warum dieser Trend nachhaltig sein könnte und auf was Anleger jetzt achten sollten.

Europas Börsen sind mit Schwung ins Jahr 2025 gestartet. So verbuchen etwa der STOXX Europe 600 oder der heimische DAX seit Januar ordentliche Kurszuwächse und markierten zwischenzeitlich teils neue Höchststände. Angetrieben wurde diese Entwicklung auch durch die Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung etwa durch den Politikwechsel in Deutschland, ordentliche Unternehmenszahlen und Zuflüsse von Investoren in europäische Aktien.

Die Wall Street hinkt demgegenüber bislang etwas hinterher. Die Gründe dafür sind vielfältig Ein Grund: Bei den hoch bewerteten Tech-Titeln kam es zu teils kräftigen Gewinnmitnahmen. Hinzu kommen Unsicherheiten, wie etwa den Tarifkonflikten. Zudem sorgt die neue Regierung um US-Präsident Donald Trump für eine Menge Nervosität. Und wenn der Aktienmarkt eines nicht mag, dann ist das Unsicherheit. Wir alle haben zwar nur einen Blick von außen auf die USA – doch es drängt sich mehr und mehr die Vermutung auf, dass das Wort der USA in der gesamten Welt nicht mehr das Gewicht hat wie vor einigen Monaten und viele Investoren die Entwicklung erst einmal von der Seitenlinie beobachten wollen.

EZB und Fed auf unterschiedlichen Kursen

Ein weiterer Faktor für den schwächelnden US-Markt und den Aufwind den europäischen Aktienmarkt ist die Geldpolitik. Während die US-Notenbank Fed nach raschen Zinserhöhungen eine Pause einlegt und den Leitzins bei 4,25 bis 4,50 Prozent belässt, hat die Europäische Zentralbank angesichts sinkender Inflation und Konjunkturabkühlung den Zins im März 2025 nicht nur auf 2,5 Prozent gesenkt, es besteht auch durchaus die Möglichkeit, dass in den kommenden Monaten weitere Zinssenkungen folgen könnte. Und: Niedrigere Zinsen beleben nicht nur die Wirtschaft, sie kommen auch am Aktienmarkt gut an. Zudem schwächen niedrigere Zinsen tendenziell den Euro, was exportorientierten Unternehmen Rückenwind gibt. Kurzum: Solange die Fed vorsichtig bleibt und die EZB weiter lockert, spielen diese Rahmenbedingungen den europäischen Aktien in die Karten.

Europäische Aktien attraktiv bewertet

Was Europas Aktien derzeit ebenfalls Auftrieb verleiht, ist ihre im Vergleich zu US-Aktien günstigere Bewertung. Während große US-Indizes wie der S&P 500 aktuell auf ein Kurs Gewinn Verhältnis von rund 27 kommen, weisen viele europäische Leitindizes einen KGV-Wert im Bereich von 15 bis 18 auf. Diese Differenz erklärt sich vor allem durch die starke Gewichtung von wachstumsstarken Technologietiteln in den USA. In Europa sind mehr Unternehmen aus traditionelleren Sektoren wie Industrie, Finanzen oder Konsum vertreten, die oft mit niedrigeren Bewertungen gehandelt werden. Zwar besitzen US-Unternehmen – allen voran die Tech-Giganten – enorme Innovationskraft, doch gerade diese hoch bewerteten Tech-Werte stehen wegen nachlassenden Wachstums unter Druck. Das lenkt den Blick der Anleger verstärkt auf günstig bewertete Alternativen in Europa.

Doch Vorsicht: In Europa sind nicht alle Branchen gleichermaßen gut positioniert. Als aussichtsreich gelten vor allem klassische Industrie- und Infrastrukturaktien. Viele Unternehmen holen ihre Produktion aus dem Ausland zurück nach Europa und stabilisieren so ihre Lieferketten. Gleichzeitig investiert etwa Deutschland mittels eines 1.000-Milliarden Sondervermögens in Infrastruktur und für Verteidigung, wovon unter anderem Bau- und Maschinenbaukonzerne profitieren könnten. Auch der Energiesektor bietet Chancen dank des Ausbaus erneuerbarer Energien und dem Streben nach mehr Energieunabhängigkeit.

Komplexes Marktumfeld erfordert Diversifikation und professionelle Unterstützung 

Trotz der geopolitisch herausfordernden Lage mit US-Zöllen, dem Ukraine-Krieg, den Risiken im Nahen Osten sowie strukturellen Problemen wie dem demografischen Wandel und dem Digitalisierungsrückstand scheinen die Vorzeichen für europäische Aktien so gut wie lange nicht: Sinkende Zinsen, moderate Bewertungen und wettbewerbsfähige Unternehmen könnten 2025 für positive Überraschungen sorgen. Für Anleger spricht vieles dafür, Europa im Blick zu behalten. Die USA bleiben zwar ein wichtiger Bestandteil eines ausbalancierten Portfolios, doch europäische Aktien bieten aktuell ein überaus attraktives Chance-Risiko-Verhältnis.

Aber: Aktie ist nicht gleich Aktie. Daher ist – vor allem in einem so herausfordernden Umfeld wie derzeit – eine gezielte Titelauswahl unerlässlich. In einem komplexen Marktumfeld zahlt sich Diversifikation und professionelle Unterstützung aus, um Chancen zu nutzen, ohne die Risiken zu vernachlässigen. Lassen Sie uns also über die Chancen auf dem europäischen Aktienmarkt reden: Kontakt.

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Dr_Markus_C_Zschaber_Pressefoto_2025Über den Autor:
Dr. Markus C. Zschaber, Gründer und Geschäftsführer der V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft, gilt als einer der erfahrensten und renommiertesten Vermögensverwalter in Deutschland und begleitet alle Prozesse im Unternehmen aktiv mit.

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