Selbst bei vermeintlich langweiligen Branchen lohnt es sich für Anleger, genauer hinzuschauen. Eine dieser auf den zweiten Blick vielversprechenden Sektoren sind Hersteller von Brillen und Kontaktlinsen. Schließlich wird die Augenoptik-Branche Prognosen zufolge 2023 immerhin 138 Milliarden Euro umsetzen; und 2027 sollen es bereits 162 Milliarden Euro sein. Mit aussichtsreichen Optiker-Aktien können auch Anleger an dieser Entwicklung partizipieren. Doch woher kommt das Wachstum in einem, allem Anschein nach, gesättigten Markt?

Wachstumstreiber für Optiker-Aktien

Wer meint, die Zahl der Brillenträger bliebe mehr oder weniger konstant, irrt. Im Gegenteil, rund um den Globus wächst die Zahl der verkauften Brillengläser und -gestelle, Kontaktlinsen und Sonnenbrillen – und war aus mehreren Gründen. Der weltweite Aufschwung – allen voran in den prosperierenden Schwellenländer – sorgt dafür, dass immer neue Bevölkerungsgruppen erstmalig Augenärzte und Optiker aufsuchen können. Mehr Wohlstand sorgt also für mehr Bedarf an Brillen oder Kontaktlinsen. Doch auch in Deutschland und anderen westlichen Ländern steigt die Nachfrage: Wegen der zunehmenden Smartphone-Nutzung und der Arbeit am Computer hat sich die Zahl der Brillenträger zwischen 20 und 29-jährigen seit den 1950er Jahren laut einer Studie des Kuratoriums „Gutes Sehen“ mehr als verdoppelt.

Hinzu kommt, dass gerade junge Menschen bei Brillen mit der Mode gehen und es regelmäßig ein neues Modell sein darf. Und Sonnenbrillen als modisches Accessoire dürfen ohnehin nicht fehlen. Eine spannende Nische sind auch Sonnenbrillen mit Sehstärke. An diesem Punkt sind Sonnenbrillen-Billig-Anbieter, wie Drogerien und Supermärkte, abgemeldet und Kunden besuchen Fachgeschäfte. Branchenkennern zufolge tragen nur 45 Prozent der Brillenträger auch eine Sonnenbrille in ihrer Sehstärke. Gerade in diesem Bereich besteht also noch durchaus eine Menge Wachstumspotenzial.

Über den Tellerrand hinausschauen

Heimische Anleger dürften bei Optiker-Aktien wohl vor allem an Fielmann und Mister Spex denken. Während ersteres Unternehmen in der Vergangenheit eher als konservativ und vorsichtig einzustufen war, galt Mister Spex in der Augenoptik-Branche hingegen eher als Wachstumswert, legte das Unternehmen seinen Fokus doch vor allem auf die Expansion. Der hohe Fremdkapitalanteil fällt den Berlinern mit Hauptsitz in Prenzlauer Berg inzwischen aber auf die Füße – Investoren nahmen in den vergangenen Monaten vermehrt Reißaus.

Doch jenseits der Landesgrenze gibt es noch eine Menge weiterer spannender Unternehmen – häufig aus der robusten Luxusgüter-Branche –, die bestens positioniert sind und vielversprechende Renditechancen bieten; sei es, weil sie sich auf lukrative Nischen wie etwa Kontaktlinsen mit UV-Schutz fokussieren oder aufgrund des etablierten Markennamens auch in herausfordernden Zeiten ein vergleichsweise stabiles Wachstum aufweisen.

Optiker-Aktien: Investment-Entscheidungen individuell treffen

Kurzum: Die Augenoptik-Branche bietet langfristig orientierten Investoren ein solides Wachstum. Besonders interessant ist dabei, dass dieses Wachstum mehrere Treiber hat: Neben dem steigenden Wohlstand auf der Welt tragen auch ein größeres Bewusstsein für Gesundheit und Mode sowie die große Verbreitung von digitalen Medien zur guten Perspektive bei. Anleger können sich je nach Risikoneigung entweder bei Großkonzernen positionieren oder aber die Local Player mit internationaler Ausrichtung bevorzugen.

Welche Optiker-Aktien die attraktivsten Renditechancen bieten, ist für Privatanleger aber schwer zu identifizieren. Zumal Anleger nicht nur nach den besten Kandidaten Ausschau halten sollten, sondern unter anderem auch prüfen müssen, ob die entsprechende Optiker-Aktie zur individuellen Risikoneigung passt und welchen Anteil sie im Portfolio haben soll. Beim Vermögensaufbau mit Aktien gibt es also zahlreiche Faktoren zu beachten, die eine Menge Wissen, Zeit und Erfahrung erfordern – und private Anleger daher gut beraten sind, auf eine professionelle Vermögensverwaltung zu setzen. Dann können vermeintlich langweilige Investments in Brillen, Kontaktlinsen und Co. großen Spaß machen.

 

Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss.

Diesen Beitrag teilen