Die Biotech- und Pharmabranche ist nach dem Ende der Pandemie ein wenig aus dem Fokus der Medien gerückt. Für langfristig und strategisch denkende Investoren muss das aber kein Nachteil sein. Vor allem auf lange Sicht dürfte die Health Care-Branche unter dem Strich recht stabile Zuwachsraten aufweisen und somit auch Anlegern Chancen bieten.
Wie kaum eine andere Branche vereinen Investments im Health Care-Branche Wachstumschancen mit Solidität. Erst vor wenigen Wochen wurde beispielsweise mit R21/Matrix-M erstmals ein Malaria-Impfstoff zugelassen, der eine Schutzwirkung von 80 Prozent erreicht. Für all die Regionen, die seit Jahrzehnten mit dieser häufig tödlich verlaufenden Krankheit zu kämpfen haben, ist das eine unfassbar gute Nachricht; Schätzungen zufolge sterben jährlich rund 600.000 Menschen an Malaria. Über Jahrzehnte tüftelten Wissenschaftler an einem wirksamen Wirkstoff; jetzt haben Forscher der Universität Oxford dank Innovationen bei Wirkstoff-Verstärkern den entscheidenden Schritt gemacht. Obwohl offiziell noch im Zulassungsverfahren, hat Ghana das Vakzin zugelassen und beginnt nun, seine Kinder, die am häufigsten an Malaria sterben, zu schützen. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) prüft eine Zulassung.
Innovation dank Evolution und Revolution
Das Beispiel von R21/Matrix-M zeigt, dass die beharrliche Forschung noch immer für Durchbrüche sorgen kann, die Unternehmen einen Umsatzschub bescheren. Für den neuen Malaria-Impfstoff bestehen schon heute Produktionskapazitäten von rund 200 Millionen Dosen jährlich – wenn ein Stoff besser ist als die Konkurrenz, kann es gerade im Gesundheitswesen auch mal ganz schnell gehen. Dafür, dass uns in den kommenden Jahren weitere Innovationen bevorstehen, die Anlegern auch ansprechende Renditen bescheren können, sprechen Durchbrüche rund um innovative Technologien, wie etwa mRNA. Was 2020 zum ersten Corona-Impfstoff Comirnaty führte, soll schon bald andere Infektionskrankheiten oder auch Krebs besiegen.
Auch viele andere Krankheiten, wie etwa Parkinson oder Alzheimer, die aufgrund der gestiegenen Lebenserwartungen allgegenwärtig sind, stehen aktuell im Fokus der Forschungen von Biotech-Pionieren. Der nächste große Durchbruch kann jederzeit gelingen. Überhaupt ist die weltweite Health Care-Branche solide von demografischen Großtrends unterstützt: Mehr Menschen benötigen mehr medizinische Versorgung. Gleiches gilt für mehr ältere Menschen und den wachsenden Wohlstand in Asien.
Health Care-Branche: Von konservativ bis spekulativ
Diese positiven Voraussetzungen spiegeln sich auch in den Kursverläufen von Healthcare-Aktien wider. Zwar haben einige Pandemie-Überflieger, wie etwa Biotech, in den vergangenen Monaten keine großen Sprünge an der Börse gemacht, doch überzeugen Branchenindizes, wie der STOXX 600 Health Care, im Vergleich zum Gesamtmarkt noch immer.
Für Anleger bietet das Gesundheitswesen vielfältige Möglichkeiten. Neben großen Pharmaunternehmen, die seit Jahren die Blockbuster von gestern durch neue Medikamente ersetzen und am Markt bereits so gut positioniert sind, dass Erträge verlässlich sprudeln, können Anleger in der Branche auch deutlich spekulativer investieren. Neben Biotech-Unternehmen, die ihr Wirken ganz der Erforschung von Wirkstoffen gegen eine Krankheit verschrieben haben, bis hin zu Biotechs, die dank eines Plattform-Ansatzes gleich mehrere Marktchancen abdecken, ist das Angebot groß.
Biotech-Investments: Im Zweifel fragen
Um Aktien aus dem Gesundheitswesen solide und langfristig einer Vermögensstrategie beizumischen, kommt es neben einer gründlichen Recherche im Vorfeld und eines aktiven Managements des Portfolios auch auf etablierte Netzwerke an. Manch einen potenziellen Überflieger von morgen entlarvt ein kurzes Gespräch mit Branchenkennern aus der Forschung schnell als unspektakulär oder zu ambitioniert. Trotz aller Chancen tun Investoren gut daran, Health Care-Investments langfristig und vor allem konservativ umzusetzen. In unseren Vermögensverwaltungslösungen haben wir ein paar sehr gute Werte, die schon lange einen guten Performancebeitrag liefern.
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