Tierliebe kennt keine Krise: Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ist dieser Satz wahrer denn je. In Zeiten von Beschränkungen und Lockdown sehnen sich die Menschen nach tierischer Gesellschaft. Seit Jahren schon wächst der Haustiermarkt kontinuierlich und ein Ende des Trends scheint nicht in Sicht. Für Anleger bietet die Heimtierbranche attraktive Investitionsmöglichkeiten, sprechen doch einige Gründe für eine Fortsetzung der Entwicklung.
Haustiermarkt: Tierliebhaber investieren eine Menge
Die Dimensionen der Heimtierbranche sind enorm: Allein in Deutschland werden mit Tierfutter, Bedarfsartikeln, Zubehör und Dienstleistungen jährlich mehr als fünf Milliarden Euro umgesetzt. Weltweit kommt der Haustiermarkt aktuell auf ein Volumen von 169 Milliarden Euro, Tendenz steigend. Studien gehen davon aus, dass der Haustiermarkt bis zum Jahr 2025 um nahezu fünf Prozent pro Jahr wachsen wird. Die Heimtierbranche profitiert dabei von mehreren Entwicklungen.
Geld spielt beim Haustier kaum eine Rolle
Einerseits treibt die Bevölkerungsentwicklung die Haustierzahlen in die Höhe. Singles kaufen einen Hund oder eine Katze als Ersatz für den fehlenden Partner und im Alter wünschen sich die Menschen immer häufiger einen Vierbeiner an ihrer Seite. Die zunehmende Vermenschlichung der Haustiere führt zudem dazu, dass Frauchen und Herrchen immer höhere Summen für Futter, Tierbedarf und medizinische Versorgung ausgeben. Profitieren dürfte der Heimtiersektor auch von der weltweit wachsenden Mittelschicht – vor allem in China. Dort leben in rund 100 Millionen Haushalten Haustiere, meist Katzen. Diese Zahl könnte in den kommenden Jahren deutlich in die Höhe schnellen. Zum Vergleich: In Deutschland leben in fast jedem zweiten Haushalt, in den USA in zwei Dritteln aller Haushalte bereits Haustiere.
Haustiermarkt bietet attraktive Anlagemöglichkeiten
Die möglichen Profiteure dieser Entwicklung verteilen sich auf zahlreiche Branchen. Die vielfältigen ökonomischen Beziehungen wirken sich im Heimtiermarkt neben den Tierbedarfsspezialisten wechselseitig auch auf Branchen wie Versicherungen, Heimwerkerbedarf, Pharma, Diagnostik und Medizin aus. Investoren bieten sich mehrere Möglichkeiten, je nach Anlagebereitschaft, an diesem Trend teilzuhaben. So bieten sich unter anderem Einzelwerte in spezialisierte Unternehmen wie etwa Europas führenden Internethändler für Tierfutter und -bedarf, Zooplus AG, oder die Zoetis Inc., einem US-amerikanischen Hersteller von Tierarzneimitteln und Diagnosegeräten, an. Mit einem Marktanteil von rund 20 Prozent ist Zoetis der weltweite Marktführer für Tierpharma mit Fokus auf Nutz- und Haustiere. Ein interessanter Einzelwert scheint auch Elanco zu sein. Das US-Pharmaunternehmen stellt Medikamente und Impfungen für Haustiere und Nutztiere her. Konsumgüterhersteller wie Nestlé oder General Mills zählen ebenfalls zu den möglichen Profiteuren des Haustier-Booms.
Alternativ dazu könnten sich auch Investitionen in Fonds wie den Allianz Pet and Animal Wellbeing anbieten. Dieser auf dem Haustiermarkt spezialisierte Fonds schlug per 31. Dezember 2020 seine Benchmark, den MSCI All Country World Index, deutlich. Mit einer Rendite von 28 Prozent schnitt der Fonds wesentlich besser ab als der Gesamtmarkt.
Haustiermarkt: Chancen scheinen zu überwiegen
Der Haustiermarkt scheint in den vergangenen Jahren eine gewisse Konjunkturresistenz sowie eine attraktive Dynamik entwickelt zu haben. Bei sorgfältiger Abwägung aller Risiken und Chancen, scheinen die positiven Möglichkeiten zu überwiegen, dürfte sich die Nachfrage-Entwicklung doch wohl auch in den kommenden Jahren fortsetzen.
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