Auch ohne Kristallkugel kann man schon heute eines mit ziemlicher Sicherheit vorhersagen: In 20, 30 oder 50 Jahren wird immer noch getrunken und gegessen. Daran ändern auch platzende Internetbasen, Finanz- oder Eurokrisen, Konjunkturabschwünge oder Pandemien nur wenig – wenngleich auch in der Nahrungsmittelbranche Kurskorrekturen nie ausgeschlossen werden können. Dennoch bietet die Gewissheit, dass die Grundbedürfnisse immer befriedigt werden müssen, mittel- und langfristig orientierten Anlegern die Chance, mit Fonds oder Aktien von Unternehmen aus der Nahrungsmittelbranche in einem durchaus stabilen Sektor mit attraktiven Renditemöglichkeiten zu investieren.
Nahrungsmittelbranche trotzt Pandemie
Die Corona-Krise ging auch an der Nahrungsmittelbranche nicht spurlos vorüber. Doch verglichen mit anderen Branchen waren die Auswirkungen geringer. So sank der MSCI World Index in Folge der Corona-Krise zwischenzeitlich um 34 Prozent, während Nahrungsmittelaktien – gemessen am MSCI World Consumer Staples Index – lediglich um 24 Prozent nachgaben. Dies legt den Schluss nahe, dass Aktien aus der Nahrungsmittelbranche zwar nicht gänzlich gegen Rückschläge gefeit sind, aber mit Stabilität und einer gewissen Verlässlichkeit in Portfolios punkten können.
Nahrungsmittelbranche profitiert von Demographie und Wohlstand
Mehrere Faktoren sprechen mittel- und langfristig für einen anhaltenden Aufwärtstrend der Nahrungsmittelbranche und Unternehmen wie Nestlé, Anheuser-Busch Inbev, Coca-Cola, Unilever, Danone oder Diageo. Schon kurzfristig dürfte der Sektor vom Fortschreiten der weltweiten Impfkampagne und den damit verbundenen Öffnungen von Gaststätten und Restaurants profitieren. Hinzu kommen Großveranstaltungen wie die Olympiade in Tokio oder die Fußball-Europameisterschaft im Frühsommer. Dies dürfte insbesondere die Brauereien erfreuen. Daneben dürfte langfristig das weltweite Bevölkerungswachstum, der steigende Wohlstand in den Schwellenländern und der damit verbundene Wunsch nach qualitativ besseren Lebensmitteln einen erheblichen Einfluss auf die Nahrungsmittelbranche haben.
Nachhaltiges Wachstum der Nahrungsmittelbranche durch neue Trends
Insbesondere der Trend hin zu gesünderer Ernährung mit weniger Fett und Zucker und mehr Bioprodukten könnte zu einem nachhaltigen Wachstum der Unternehmen führen. Die Nahrungsmittelbranche kommt dem Verbraucherwunsch nach nachhaltig produzierten Lebensmitteln und die Gesundheit unterstützende Nahrungsergänzungsmittel nach. So übernahm beispielsweise Nestlé jüngst für 5,75 Milliarden Dollar The Bountiful Company – einen Hersteller von Vitaminen, Mineralien und anderen Nahrungsergänzungsmitteln, um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen. Insbesondere der Fleischmarkt könnte einem starken Wandel unterliegen. Kritisiert wird hier vor allem der hohe Ressourcenverbrauch, die Massentierhaltung und die Gesundheitsfolgen durch zu viel Fleisch. Ein lukrativer Markt: Marktexperten erwarten, dass das Marktvolumen von pflanzenbasierten Fleischersatzprodukten bis zum Jahr 2026 von zwölf auf rund 31 Milliarden Dollar zunehmen wird.
Nahrungsmittelbranche mit solidem Wachstum
Die Aktien der Nahrungsmittelbranche sind geprägt von einer vergleichsweise geringen Volatilität, sie weisen in der Regel weder dramatische Höhenflüge noch drastische Einbrüche auf. Das Wachstum ist zumeist stetig, solide, gleichmäßig. Kurzum: Dieser Sektor könnte daher vor allem für Investoren mit geringerer Risikoneigung interessant sein – was beim Thema nachhaltiger Vermögensaufbau mit Aktien keineswegs von Nachteil sein muss.
Einzelwerte, ETFs oder Fonds aus der Nahrungsmittelbranche dürften eine gesunde und stabilisierende Beimischung für das Depot von Anlegern sein, die vom nachhaltigen Trend der Branche, konstanten Kurssteigerungen und ordentlichen Dividendenrenditen profitieren möchten. Auch wenn es keine Kursplus-Garantie bei Aktien aus der Nahrungsmittelbranche gibt, als anti-zyklische und defensive Werte sollten sie insgesamt betrachtet wetterfester als einige andere Branchen sein.
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