Unverhofft kommt oft – das gilt nicht zuletzt auch an der Börse: Dass ausgerechnet die Covestro-Aktie in den ersten Wochen des noch jungen Börsenjahres die Hitliste des DAX anführen würde, hatten wohl nur wenige Experten erwartet. Doch ganz so überraschend ist die Entwicklung der Covestro-Aktie nun auch wieder nicht. Und: Es gibt einige Gründe, weshalb die gute Stimmung der Covestro-Anleger noch eine Weile anhalten könnte.

Konjunktur und Portfolio als Impuls für Covestro-Aktie

Der Aufschwung der Covestro-Aktie, die seit dem letzten Handelstag des vergangenen Jahres aktuell um rund 17 Prozent stieg, begann schon in der zweiten Jahreshälfte 2020. Als zyklischer Wert profitierte der Leverkusener Kunststoffspezialist von der zaghaften konjunkturellen Erholung, die zunächst im Herbst in China einsetzte. Wird die Pandemie weiter eingedämmt, könnte der weltweit einsetzende Aufschwung der Covestro-Aktie weitere Impulse verleihen.

Im operativen Geschäft hat sich der deutsche Chemikalienproduzent in den vergangenen Jahren mit seinem breitgefächerten Produktmix (Kunststoffe, Werkstoffe, Schaumstoffe, Lacke und Klebstoffe) aussichtsreich positioniert. Covestro gilt als weltweit führender Hersteller von Hightech-Polymerwerkstoffen. Die Materialien und Kunststoff-Rohstoffe der ehemaligen Bayer-Tochter kommen in nahezu allen Bereichen des modernen Lebens und in vielen Branchen zum Einsatz: Autoindustrie, Bauwesen, Energie, Elektronik, Healthcare, Kosmetik, Sport und Freizeit. Zugleich setzt die frühere Bayer MaterialScience auf Klimaneutralität. Dazu gehört, über ökologische Rohstoffe, recycelbare Materialien und erneuerbare Energien einen ressourcenschonenden Kreislauf in der Produktion umzusetzen.

Kennzahlen und Zukauf deuten weitere Erholung an

Nach der durch die Corona-Pandemie verursachten Abschwächung verbesserte sich das Geschäft von Covestro bereits ab dem dritten Quartal 2020. Die Folge: Anfang Dezember erhöhte der Konzern seine Prognose für 2020 für das operative Ergebnis von 1,2 auf 1,44 bis 1,5 Milliarden Euro und der Free Operating Cash Flow soll zwischen 400 und 550 Millionen Euro liegen – bislang lag hier die Erwartung zwischen 0 und 300 Millionen Euro. Grund für den positiveren Ausblick waren verbesserte Margen bei Polyurethanen und Polycarbonaten. Die Zahlen für das 4. Quartal werden am 23. Februar vorgelegt.

Für einen weiteren Schub könnte – trotz eines Kaufpreises von 1,6 Milliarden Euro – die Übernahme der Sparte Spezialharze RFM vom niederländischen Chemiekonzern DSM sorgen. Die Integration von RFM soll den Umsatz um rund eine Milliarde Euro und das EBITDA um 141 Millionen Euro steigern. Zudem will das Unternehmen aus der Übernahme ab 2025 jährlich dauerhafte Synergieeffekte in Höhe von 120 Millionen Euro erzielen.

Covestro-Aktie dürfte noch Luft nach oben 

Der erkennbare Kontrollgewinn über die Corona-Pandemie und die damit verbundene Konjunkturerholung könnten dem zyklischen Wert weiteren Auftrieb geben. Das breit und nachhaltig ausgerichtete Produktportfolio der Leverkusener könnte sich ebenfalls bezahlt machen. Vor diesem Hintergrund bietet die Covestro-Aktie also, so scheint es derzeit, genug Anlass, um die Covestro-Anleger auch weiterhin bei Laune zu halten. Natürlich gilt wie bei jedem Investment die persönliche Risikoneigung und der Anlagehorizont, denn Garantie gibt es an der Börse nicht.

 

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