An der Börse wird die Zukunft gehandelt. Börsianer schauen nach vorne, nicht zurück. Und: Offensichtlich blickt das Gros der Anleger recht optimistisch in die Zukunft. Grund ist das jüngste DAX-Allzeithoch und die Aussicht auf einen weiteren Anstieg des wichtigsten deutschen Aktienindex. Kurzum: Im zweiten Jahr der Corona-Pandemie präsentiert sich der DAX also überaus robust.

DAX-Allzeithoch: Erfolgreicher Start ins neue Börsenjahr

Dabei hat der deutsche Leitindex ein turbulentes Jahr hinter sich. Die Corona-Krise hat den deutschen Leitindex heftig durchgeschüttelt. Nach ersten Höchstständen im Februar 2020 gab der DAX kräftig nach, am 16. März 2020 erreichte er mit 8.255 Punkten seinen tiefsten Stand. Umso beeindruckender war die Erholung in den folgenden Monaten: Angetrieben insbesondere durch Anleger, die das niedrige Niveau nutzten, stieg der DAX trotz der Corona-bedingten wirtschaftlichen Rezession bis September um rund 60 Prozent oder etwa 5.200 Punkte. Mit einem Zählerstand von 13.249 Punkten war der Deutsche Aktienindex in das Jahr 2020 gestartet, zum Jahresende 2020 schloss der Index bei 13.719 Punkten – trotz aller Widrigkeiten 3 Prozent mehr als zu Jahresbeginn. Und die Erholung geht allem Anschein nach weiter, wie das jüngste DAX-Allzeithoch zeigt.

Aufwärtstrend könnte anhalten

Es gibt zwar keine Garantie für einen weiterhin ungebremsten Anstieg des deutschen Börsenbarometers, können doch auch zwischenzeitliche Kurskorrekturen nicht ausgeschlossen werden. Dennoch könnte der 30 Werte umfassende Index aufgrund zahlreicher Impulse durchaus noch Luft nach oben haben. Da wäre zunächst die Aussicht auf eine breite Verfügbarkeit unterschiedlicher Impfstoffe. Sind sie wirksam und werden in der Folge die zahlreichen Beschränkungen gelockert oder gar aufgehoben, dürften insbesondere Reise- und Tourismusaktien oder Papiere von Handelsunternehmen und auch Automobilherstellern profitieren. Im Aufwind sind und bleiben wohl auch weiterhin Software- und Internetanbieter sowie Unternehmen aus der Pharma- und Biotech-Branche.

Was ebenfalls für eine Fortsetzung der aktuellen DAX-Entwicklung spricht: Die gewährten Konjunkturhilfen und Rettungspakete – sowohl diesseits als auch jenseits des Atlantiks. Hinzu kommen die bisher teils recht erfreulichen Quartalszahlen – allen voran aus den USA – und die Erwartungen, dass auch die noch ausstehenden DAX-Konzernbilanzen überzeugen können. Auch die nach wir vor extrem expansive Geldpolitik der wichtigsten Notenbanken sollte dem DAX Rückenwind verleihen. Vor allem aufgrund der Liquiditätsschwemme sind und bleiben Investitionen in Aktien alternativlos. Mit Bankeinlagen oder Staatsanleihen guter Bonität machen Anleger unter dem Strich – also nach Abzug der Inflation – nach wie vor ein Minusgeschäft. Und der Markt für Gold ist angesichts der zu investierenden Summen, die am Markt bewegt werden, schlichtweg zu klein.

Neues DAX-Allzeithoch: Nur eine Frage der Zeit

Die geplante Index-Reform im September 2021 von 30 auf 40 DAX-Unternehmen – aufsteigen werden die zehn stärksten Unternehmen des MDAX – könnte den Index zusätzlich stützen. Schließlich weisen Unternehmen aus der zweiten Reihe auf lange Sicht im Schnitt ein größeres Wachstum auf als die DAX-Konzerne. 2021 könnte also tatsächlich das Jahr des Post-Corona-Booms werden – und ein neues DAX-Allzeithoch dürfte wohl nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.

 

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