Die Corona-Pandemie hat Frankreich härter getroffen als zahlreiche andere Staaten – und das Virus hält das Land des Savoir Vivre auch weiterhin fest im Griff. Dennoch präsentiert sich die französische Volkswirtschaft erstaunlich robust. Schließlich hat François Villeroy de Galhau, Gouverneur der Banque de France, ungeachtet aller Widrigkeiten vor kurzem die Wachstumsprognose für 2021 von 5 Prozent bestätigt. Doch noch schlägt dieser Optimismus nicht gänzlich auf den französischen Aktienmarkt durch.

Der CAC 40 hat das Vorkrisenniveau zwar nahezu erreicht, aber noch fehlen dem französischen Leitindex offenbar weitere Impulse, die Kursentwicklungen anderer Indizes nachzuvollziehen. Für Anleger mit mittel- und langfristigem Horizont könnte der CAC 40 daher attraktive Renditechancen bieten.

Viraler Gegenwind für den CAC 40

Wegen der stark anwachsenden Infektionszahlen wird Frankreich seit dem 28. März 2021 von der Bundesregierung als Hochinzidenz-Gebiet eingestuft. Täglich melden die französischen Behörden etwa 30.000 Neuansteckungen pro Tag. Die Regierung in Paris reagiert auf die Wucht der dritten Corona-Welle nun mit neuerlichen Beschränkungen, die insgesamt rund 23 Millionen Franzosen betreffen. Fast alle Geschäfte des nicht-täglichen Bedarfs schließen in den betroffenen Departements, der Großraum Paris inklusive.

Einige Branchen weisen noch Abstand zum Vorkrisenniveau auf

Die Entwicklung der Corona-Pandemie macht den Ausblick für Frankreichs Aktien und den CAC 40 von vielen zahlreichen Faktoren abhängig. Einerseits ist der private Konsum zu nennen. Die Franzosen haben während der Lockdowns enorme Ersparnisse angehäuft. Sollten die anvisierten Öffnungen ab Mitte April sowie die Fortschritte bei den Impfungen Realität werden, dürfte dies zu einem deutlichen Anstieg der privaten Haushaltsausgaben führen – mit womöglich direkten Auswirkungen auf die Kurse zahlreicher CAC-40-Unternehmen.

Auch bei den einzelnen Branchen ergibt sich mit Blick auf die zurückliegenden Monate ein unterschiedliches Bild. Während etwa in der Gastronomie, dem Einzelhandel, der Tourismusbranche, des Personentransports, der Autobranche, dem Flugzeugbau und den Raffinerien der Abstand zum Vorkrisenniveau teilweise noch erheblich ist, verzeichneten Branchen wie die Chemie oder der Hoch- und Tiefbau bereits erhebliche Zuwächse. Dass der CAC 40 angesichts dieser Gemengelage dennoch eine stabile Entwicklung zeigt, könnte aus Anlegersicht als ein attraktives Signal gewertet werden.

Nachholbedarf beim CAC 40

Der französische Leitindex bewegte sich in den vergangenen Tagen in einer Seitwärtsbewegung und pendelt derzeit zwischen 5.950 und 6.050 Punkten. Damit spiegelt das Börsenbarometer der 40 führenden französischen Unternehmen vor allem die Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie und den Auswirkungen der neuerlichen Beschränkungen wider.

Fakt ist: Der CAC 40 ist in etwa wieder auf dem Corona-Vorkrisenniveau angekommen – mehr aber auch nicht. Damit hinkt der Index anderen wichtigen Indizes wie etwa dem Dow Jones, DAX oder Nikkei hinterher, die sich inzwischen längst auf den Weg zu neuen Gipfeln gemacht haben. Aber was derzeit nicht ist, das kann ja noch werden. Über kurz oder lang sollte sich im Fahrwasser der zunehmenden Impfungen auch die Corona-Lage in Frankreich Schritt für Schritt verbessern – und damit einhergehend auch die Lage der derzeit noch angeschlagen Branchen. Kurzum: Anleger, die sich jetzt für einen ETF auf den CAC 40 oder für einzelne CAC-40-Werte entscheiden, könnten auf mittlere und längere Sicht mit hübschen Renditen belohnt werden.

 

Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss.

Diesen Beitrag teilen