Warum der Einstieg in Kupfer lohnt
19. März 2025
Kupfer ist ein extrem vielseitiger Rohstoff, der sich in vielen modernen Produkten befindet. Und: Ohne Kupfer keine Energiewende, ist das Metall doch extrem leitfähig. Doch in Kupfer zu investieren, ist gar nicht so einfach.
So, nun ist es soweit. Der Turm der Potsdamer Garnisonkirche bekommt endlich ein Dach. Am Montag sind die Bauarbeiten gestartet, am Ende wird ein originalgetreuer hölzerner Dachstuhl mit einer Verkleidung ganz aus Kupfer den Turm zieren, so wie in früheren Zeiten. Dabei ist das Kupferdach nicht allein aus historischen Gründen gewählt.
Kupfer ist vielseitig einsetzbar
Kupfer ist ein sehr robustes Metall, es rostet nicht und hält Wind und Wetter stand. Kupfer ist quasi so eine Art „Allzweckwaffe“, für und gegen alles einzusetzen. „Das Gold der Moderne“, sagen Beobachter. Denn Kupfer ist nicht nur unverwüstlich, es verfügt auch über eine sehr hohe Leitfähigkeit, weswegen es in nahezu allen elektronischen Bauteilen zu finden ist. So sind in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus rund 500 Meter Kupferkabel verlegt, die für Licht und Strom sorgen. Moderne Windkraftanlagen enthalten bis zu 30 Tonnen Kupfer, und in einem Elektroauto sind es rund 80 Kilogramm. Ohne Kupfer keine Energiewende.
Dem Kupfermarkt droht ein Engpass
Doch trotz des hohen Bedarfs, dem Kupfermarkt droht ein Engpass. Zwar wird Jahr für Jahr mehr Kupfer aus Minen gefördert, derzeit sind es rund 22 Millionen Tonnen, doch die Nachfrage steigt schneller. Das machen verschiedene Aussagen von Geologen deutlich. So kommt eine Studie von Forschern der University of Michigan und der Cornell University zu dem Ergebnis, dass im Zeitraum 2018 bis 2050 unter dem Strich etwa 115 Prozent mehr Kupfer gefördert werden müsste, als in der gesamten Menschheitsgeschichte zuvor, um eine ausreichende Versorgung des Kupfermarktes zu gewährleisten. Und das wird aller Voraussicht nicht klappen.
Auch, weil in den zurückliegenden Jahren viele Bergbaukonzerne ihre Investitionen reduziert haben. Laut S&P Global bewegen sich die sogenannten Investitionsausgaben – im Englischen „capital expenditure“, kurz CAPEX – im Kupferbergbau auf einem extrem niedrigen Niveau. 2022 sollen es nur noch rund 14 Milliarden Dollar gewesen sein. Zum Vergleich: Vor etwa zehn Jahren waren es noch über 26 Milliarden Dollar, die als langfristige Investitionsausgaben getätigt wurden, zu denen auch die Entwicklung neuer Projekte zählt.
Wann genau der Kipppunkt zu Ungunsten der Nachfrage erreicht ist, lässt sich nicht genau sagen. Das hängt kurzfristig auch von der konjunkturellen Entwicklung ab, aber grob rechnet man mit ihm in der zweiten Hälfte der 2020er-Jahre.
Trump droht mit Zöllen auf Kupfer
Dass die Lage aber jetzt schon angespannt ist, merkt man auch an den nervösen Reaktionen des Marktes auf verschiedene Ankündigungen der US-Regierung. So lässt Präsident Donald Trump Zölle auf Kupfer-Importe prüfen. „Die amerikanische Industrie ist auf Kupfer angewiesen, und es sollte in Amerika hergestellt werden, ohne Ausnahmen“, so Trump. Nach diesem Statement stieg der Kupferpreis an den US-Rohstoffbörsen kräftig an – auch, weil sich die Industrie mit Kupfer eindeckte. Insider befürchten eine deutliche Verteuerung von Kupfer, wenn Handelszölle Einfuhren in die USA beschränken. Mit Trumps Aussage wurde Kupfer zudem quasi offiziell zu einem strategisch wichtigen Metall erklärt, gleichauf mit Cobalt und Lithium, die für die Entwicklung moderner Produkte unabdingbar sind.
Kupfer – kein einfacher Markt für Anleger
Doch wie können Anleger in Kupfer investieren? Das ist nicht ganz so einfach und ist auf jeden Fall mit einer gehörigen Position Fachwissen verbunden. Allgemein bieten sich sogenannte ETCs an – also strukturierte Produkte, die den Kupferpreis mehr oder weniger eins zu eins nachbilden. Doch Vorsicht: Nicht alle ETCs sind gleichgut. Zudem: Da Kupfer meist in US-Dollar gehandelt wird, besteht auf jeden Fall für den deutschen Anleger ein Wechselkursrisiko. Im schlimmsten Fall können Kurszuwächse beim Kupferpreis durch eine Abwertung des Dollars gegenüber dem Euro zu einer völligen Neutralisation der Kursgewinne, ja sogar zu einem Verlust führen. Da muss man schon sehr genau wissen, was man tut. Und wir reden hier von einem wirklichen Risikoinvest für erfahrene Anleger, mit einem langen Anlagehorizont.
Alternativ bietet sich der Aktienmarkt an – und zwar Aktien von Kupferminenunternehmen. Aber auch hier gibt es große Qualitätsunterschiede. Einige Minen kämpfen mit fallenden Kupfergehalten. Trotz steigernder Abbaumenge fällt die Kupferproduktion, was zu mehr Kosten führt. Auch hier ist also eine aufwendige und genaue Analyse notwendig, die ein privater Anleger in der Regel nicht in Eigenregie umsetzen kann – zumindest nicht erfolgreich.
Und auch hier reden wir von einem wirklichen Risikoinvest für erfahrene Anleger, mit einem langen Anlagehorizont. Weiterhin gilt: Ein breit aufgestelltes Anlageportfolio ist die Grundlage für ihr Vermögen, verteilt auf viele einzelne Branchen und Aktien. Gern geben wir Ihnen hierzu Informationen: Kontakt.
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Über den Autor:
Dr. Markus C. Zschaber, Gründer und Geschäftsführer der V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft, gilt als einer der erfahrensten und renommiertesten Vermögensverwalter in Deutschland und begleitet alle Prozesse im Unternehmen aktiv mit.
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