Der Wettstreit zwischen Adidas und Puma ist ein sportlicher Dauerbrenner, der nicht nur in den Fußballstadien, in Basketball-Hallen, auf Tennisplätzen oder in Leichtathletik-Arenen ausgetragen wird. Mit prominenter Unterstützung aus Sport wie die Fußball-Stars Mats Hummels (Puma) und Manuel Neuer (Adidas) sowie Unterhaltung wie Rihanna (Puma) und Beyoncé (Adidas) buhlen die Herzogenauracher Rivalen um die Gunst der Kunden und der Investoren – ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit zwei attraktiven Spielern auf dem Centercourt.

Adidas und Puma: Gelungener Start ins Jahr 2021

Wie bei vielen anderen Unternehmen ging auch an den beiden Traditionsunternehmen das Corona-Jahr 2020 nicht spurlos vorbei. Insbesondere Adidas litt unter der Schließung seiner Shops und den fehlenden großen Sportveranstaltungen. Konkret bedeutet dies: Der Drei-Streifen-Konzern Adidas verzeichnete im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang um neun Prozent auf knapp 20 Milliarden Euro. Dauerrivale Puma musste hingegen „lediglich“ einen Erlösrückgang um etwa ein Prozent auf 5,2 Milliarden Euro verkraften.

Besser als von Analysten erwartet kamen Adidas und Puma allerdings im Jahr 2021 aus den Startlöchern – trotz Beschränkungen in Teilen der Welt sowie Lieferengpässen aufgrund von Hafenüberlastungen. So stiegen im ersten Quartal die Erlöse von Adidas gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 20 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 502 Millionen Euro – nach 26 Millionen im ersten Quartal 2020. Puma steigerte in den ersten drei Monaten den Umsatz in einer ähnlichen Größenordnung – und zwar um gut 19 Prozent auf 1,55 Milliarden Euro. Der Nettogewinn verdreifachte sich gegenüber dem Vorjahresquartal auf 109,2 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr 2021 geben sich beide Unternehmen vorsichtig optimistisch.

Konjunktur und sportliche Großereignisse beflügeln Adidas und Puma

Mehrere Faktoren sprechen für eine positive Entwicklung von Adidas als weltweite Nummer zwei hinter Nike. Mut macht vor allem die konjunkturelle Erholung – allen voran in den USA und dem an Bedeutung gewinnenden chinesischen Markt. Hinzu kommen die vielerorts zunehmenden Impferfolge und die damit einhergehenden Öffnungen des Einzelhandels. Sportliche Großveranstaltungen wie die Fußball-Europameisterschaft im Juni und Juli 2021 sowie die Olympischen Sommerspiele in Tokio sollten die Geschäfte der Sportartikelhersteller zusätzlich stützen. Wenn zudem künftig wieder Zuschauer zurück in die Stadien strömen können, dürfte dies auch die Trikotverkäufe anheizen.

Wie David gegen Goliath 

Vom Umsatz her ist Puma der David, der den viermal größeren Goliath dennoch ordentlich zusetzt. Denn: Das Momentum, das vermeintlich coolere Image und die Marktanteilsgewinne scheinen aktuell für den Herausforderer Puma zu sprechen. Das Wachstum des MDAX-Konzerns lag in den vergangenen Jahren mit durchschnittlich zehn Prozent beim Umsatz und 15 Prozent beim Gewinn über dem der weltweiten Nummer zwei Adidas. Nicht von ungefähr hat die Puma-Aktie daher auch in punkto Performance die Nase vorn. Während der Kurs von Adidas binnen Jahresfrist um etwa 33 Prozent auf rund 287 Euro zulegte, verbuchte die Puma-Aktie in den vergangenen zwölf Monaten ein Plus von rund 51 Prozent auf rund 89 Euro. Ein wirkliches Schnäppchen ist aber keiner der beiden Dividenden-Titel mehr. Grund: Für 2021 ist Adidas mit dem 37-fachen und Puma mit dem 48-fachen des zu erwartenden Gewinns bewertet.

Für mittel- und langfristig orientierte Anleger, die auf einen Vermögensaufbau mit Aktien setzen, bieten beide Werte trotz nicht auszuschließender Schwankungen ein gutes  Wachstumspotenzial, hohe Qualität und attraktive Renditechancen – kurzfristig vielleicht mit einer Tatzenlänge Vorsprung für Puma. Auf mittlere Sicht steht Adidas dem Konkurrenten aber in nichts nach. Kurzum: Es bleibt wohl eine emotionale Entscheidung, mit welcher Marke sich Anleger besser identifizieren können und wohler fühlen.

Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss.

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