Die Weltraumwirtschaft und ihr irdisches Potenzial

30. Oktober 2025

Mit großer Kraft zieht es die Menschheit Richtung Weltraum. Dabei ist die Weltraumwirtschaft, die Space Economy, schon längt Realität, wie etwa ein Blick auf das Geschäft mit Satelliten zeigt.

Für das Ereignis reiste die Politprominenz eigens nach Gauting – in die bayrische „Provinz“. Dorothee Bär von der CSU, ihres Zeichens Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt, und Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger von den Freien Wählern nahmen Ende Oktober an der Eröffnung eines Produktionsstandortes eines Raumfahrt-Start-ups teil. Kein „Riesending“, dennoch ein Ereignis, das ungewöhnlich und deswegen erwähnenswert ist, scheinbar auch für Politiker.

Fakt ist: In Sachen Raumfahrt hatte Deutschland bislang wenig zu bieten. Die eine oder andere hochauflösende Kamera, der eine oder andere Antrieb für amerikanische und gesamteuropäische Missionen, ja, aber kein eigenes Raumfahrtprogramm, geschweige denn eine eigene Mission im Weltraum.

Deutschland hat das Potenzial der Weltraumwirtschaft offenbar erkannt

Daran wird sich so schnell auch nichts ändern, aber die Komponenten, die für Missionen jenseits der Erdoberfläche zur Verfügung gestellt werden, werden größer. Das Start-up aus Gauting etwa plant die Produktion einer vollständigen Raumkapsel, in der Astronauten ins Weltall fliegen und zum Beispiel die Internationale Raumstation ISS erreichen können. Ein anderes Unternehmen nahe München stellt Trägerraketen her, und wiederum ein anderes, angesiedelt bei Bremen, will Raketen von der Nordsee aus Richtung Weltall schicken. Dabei läuft es nicht überall rund, zugegeben, die Raketenstarts via Nordsee mussten erst einmal verschoben werden, aber alles zusammengenommen ergibt sich schon ein Bild, das hoffen lässt: Deutschland wird, wenn nicht zu einer Raumfahrtnation, doch zumindest zu einem Land, das die Bedeutung des Weltalls für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung erkannt hat.

Das Geschäft mit Satelliten boomt

Und das ist wichtig, denn die Weltraumwirtschaft, die Space Economy, wird von Beobachtern als das „nächste große Ding“ bezeichnet, wenn es um die Geschichte der Menschheit geht. Nach der Erschließung der Erde steht nun das Weltall an. Mit ungeheurer Kraft und großem finanziellen Aufwand zieht es die Menschen jenseits der Wolkengrenze. Dabei ist es „da oben“ schon ganz schön eng geworden – obwohl die Space Economy erst am Anfang steht. Über 11.000 aktive Satelliten umkreisen derzeit die Erde, und ihre Zahl wächst rasant. Allein 2024 wurden knapp 2.700 neue Satelliten ins Weltall geschossen. Ob für die Telekomunikation, für Erdbeobachtung, Wettererkundung oder zur Spionage, alles war dabei.

Bei diesen Zahlen wird auch schnell klar, dass Satelliten ein „Business“ sind, so wie die Produktion von Autos oder Flugzeugen – und zwar ein ziemlich rasant wachsendes. Der weltweite Umsatz in der Satellitenherstellung stieg 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent. Der Marktführer USA kam dabei auf einen Anteil von nahezu 70 Prozent. Insgesamt wuchs die globale Raumfahrtwirtschaft, die auch die Satellitenproduktion umfasst, im zurückliegenden Jahr um vier Prozent auf einen Gesamtumsatz von 415 Milliarden Dollar. Knapp 300 Milliarden Dollar entfielen dabei auf das Geschäft mit Satelliten.

Weltraumwirtschaft – die eine-Billion-Dollar-Grenze in Reichweite

Diese wenigen Zahlen zeigen, die Space Economy ist real und keine Spinnerei von „Trekkies“, wie die Fans von Weltraumspielfilmen auch gerne verulkend genannt werden. Insbesondere wachstumsstark ist dabei das Geschäft mit Breitband, also der Datenübertragung via Satelliten. Der Umsatz stieg hier im Vergleich zu 2023 im zurückliegenden Jahr um nahezu 30 Prozent, die Zahl der Satelliten-Breitband-Abonnenten kletterte um 46 Prozent, weiß die Satellite Industry Association, kurz SIA, zu berichten.

Alles beeindruckende Zahlen, die aber bald Makulatur sein könnten. Spätestens Mitte der 2030er-Jahre soll sich der Gesamtumsatz der Space Economy auf eine Billion Dollar und mehr belaufen. Im Grunde genommen ist dem Umsatz dabei aber keine Grenze gesetzt. Spätestens wenn die ersten Menschen im Weltraum auf Dauer leben, gar andere Planeten besiedeln, dürfte das Potenzial der Space Economy – auch an der Börse – im wahrsten Sinne des Wortes „unbegrenzt“ sein und irgendwann, in einigen Jahrzehnten, gar die Earth Economy überholen.

Weltraumwirtschaft für Anleger jenseits aller Träumereien

Bis es soweit ist, sollten Anleger jedoch auf dem Boden der Tatsachen bleiben und nach Unternehmen beziehungsweise Aktien Ausschau halten, die hier und heute mit der Space Economy Geld verdienen. Das sind meist Konzerne, die sich quasi im „Nebenerwerb“ mit der Space Economy beschäftigen, einen Großteil ihres Umsatzes also noch mit „Irdischem“ erwirtschaften. Sukzessive ändert sich das, der Space-Anteil nimmt an Bedeutung zu. Nur so sind Anleger vor „Fehlstarts“ gefeit, die in der Weltraumwirtschaft immer noch durchaus vorkommen können. Da wird von einigen Unternehmen deutlich mehr versprochen als gehalten wird, flankiert von reißerischen Aktienkursprognosen einschlägiger Medien.

Welche Weltraum-Aktien schon heute Chancen bieten und welche Unternehmen bereits solide in der Space Economy aufgestellt sind, darüber sollten wir jetzt sprechen: Kontakt.

 

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Dr_Markus_C_Zschaber_Pressefoto_2025Über den Autor:
Dr. Markus C. Zschaber, Gründer und Geschäftsführer der V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft, gilt als einer der erfahrensten und renommiertesten Vermögensverwalter in Deutschland und begleitet alle Prozesse im Unternehmen aktiv mit.

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