Luxus geht immer, heißt es an den Aktienmärkten. Doch keine Regel ohne Ausnahme: Im vergangenen Jahr mussten die Hersteller edler Uhren, teurer Juwelen und kostspieliger Kleidung an den Finanzplätzen dieser Welt erhebliche Einbußen in Form von Kursrückgängen hinnehmen. Vergangen und vergessen! Luxusaktien knüpfen in diesen Tagen scheinbar an ihre glänzende Performance an und ermöglichen Anlegern so wieder attraktive Renditen.
Vergangene Woche legte der Luxusgüterkonzern Richemont, der unter anderem die Marke Cartier sein Eigen nennt, überraschend gute Zahlen für das vierte Quartal 2024 vor, insbesondere das Weihnachtsgeschäft begeisterte die Börsianer. Kurz darauf übertraf Burberry die Prognosen. Am Dienstagabend nun legte LVMH seine Zahlen vor, die allerdings nicht auf ganzer Linie überzeugen konnten. Zwar lag der Umsatz über den Erwartungen der Analysten, doch der Gewinn lag deutlich unter den Prognosen der Marktteilnehmer. Doch wie zuvor bereits Richemont, zeigte sich auch LVMH, der Eigentümer von Marken wie Louis Vuitton, Dior, Moët & Chandon, Heuer oder Tiffany, zuversichtlich für das Jahr 2025.
2024 – ein blasses Jahr mit wenig Glanz
Eine erfreuliche Entwicklung für die Luxusgüter-Branche, die im Laufe des vergangenen Jahres teils deutliche Einbußen verzeichnen mussten. Insbesondere die sinkende Kauflust der chinesischen Kunden, die in den zurückliegenden Jahren ein wichtiger Grund für die Hausse der Aktien war, belastete die Unternehmen. Anleger stießen ihre Luxuspapiere in der Breite ab. Kering (Marken: Gucci, Brioni, oder Saint Laurent) etwa fiel nach einem Zwischenhoch Ende Februar 2024 von 438 Euro bis auf 207 Euro und notiert aktuell bei rund 242 Euro – ein Minus von knapp 37 Prozent binnen Jahresfrist. Besser sieht es bei LVMH aus: Der Kurs liegt aktuell noch um knapp acht Prozent unter dem 52-Wochenhoch von 886 Euro. Richemont dagegen liegt binnen Jahresfrist mit 172 Schweizer Franken um 33 Prozent über dem Kurs von vor zwölf Monaten.
Die aktuelle Gemengelage bietet vor allem für langfristig orientierte Anleger ein attraktives Einstiegsniveau. Grund: Auch wenn kurzfristig noch nicht alles Gold oder Seide ist, was glänzt, die langfristigen Perspektiven für Lukusgüter sind überaus positiv zu bewerten. Das belegt etwa auch der S&P Global Luxury Index, der die 80 der größten öffentlich gehandelten Luxuskonzerne enthält: Dieser erzielte in den vergangenen fünf Jahren eine annualisierte Rendite von 9,1 Prozent.
Resistenz gegen konjunkturelle Abschwünge
Die Gründe für diese langfristigen Erfolgsaussichten sind mannigfaltig. Einerseits profitieren die Luxusfirmen von hohen Gewinnmargen und sind resistenter gegen konjunkturelle Abschwünge. Frei nach dem Motto: Reiche stören sich nicht an Preissteigerungen. Andererseits führen demografische Entwicklungen zu einer steigenden Nachfrage nach edleren Gütern. Insbesondere China und Indien mit ihrer wachsenden und vermögenden Gesellschaft tragen erheblich zur Nachfrage bei. Eine Tendenz, die sich in Zukunft noch verstärken dürfte. Daneben wirken sich auch Innovationen, wie etwa personalisierte Schönheitsprodukte oder die Nutzung von KI zur individuellen Kundenerfahrung, und Investitionen in Nachhaltigkeit, wie etwa die Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks, verkaufsfördernd aus.
Gute Aussichten für 2025
Der Luxusgütermarkt stieg in den vergangenen 20 Jahren von 76 Milliarden Euro im Jahr 1996 auf mehr als 360 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Zwar ist keine Branche – auch nicht der Handel mit teuren Uhren, schicken Sportwagen oder edler Mode – vor Rückschlägen gefeit. Doch die Luxusbranche scheint besser vor konjunkturellen Schwankungen geschützt zu sein. Anlegern, die nach einer umfassenden Analyse auf die richtigen Einzelaktien setzen, können sich daher langfristig wohl auf eine attraktive Rendite freuen. Die Crux bleibt jedoch die Frage, die sich jeder Anleger stellen muss: Was ist das beste Investment für meine Ziele? Für diese und andere Fragen sind unsere Vermögensexperten da. Nehmen Sie Kontakt zu uns auf.
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