Luxus-Aktien – je exklusiver, desto besser
8. August 2024
Luxusgüterprodukte sind weltweit gefragt. Der Umsatz mit ihnen hat sich in den zurückliegenden Jahren kräftig erhöht. Doch das Geschäft ist schwieriger geworden. Bei Luxus-Aktien ist vor allem auf Qualität und Exklusivität zu achten.
Luxus – wenn, dann schon richtig. Etwa so könnte man vielleicht den aktuellen Trend in der Luxusgüter-Branche skizzieren. Die Topmarken, die besonders viel Exklusivität ausstrahlen, sind bei den Konsumenten immer noch gefragt. Dagegen läuft das Geschäft bei den weniger glamourösen Marken etwas schleppender. Eine Lederhandtasche von Hermès, dafür greift man gerne schon mal tiefer ins Portemonnaie; eine Armbanduhr von Swatch ist dagegen im Moment nicht der Renner.
Das spiegeln auch die jüngsten Halb- und Quartalszahlen wieder. Während der französische Anbieter von teuren Lederwaren und Accessoires Hermès für das zweite Quartal einen Umsatzsprung von über 13 Prozent im Jahresvergleich auf 3,7 Milliarden Euro verkündete, sank bei Swatch im ersten Halbjahr der Nettoumsatz auf Jahresbasis um fast elf Prozent auf 3,4 Milliarden Franken.
Luxusgüter – in China stockt das Geschäft
Verantwortlich für den Rückgang machen die Schweizer vor allem das schlechte Geschäft in China. Die dortige Wirtschaftsschwäche lähmt das Kaufverhalten der chinesischen Kunden. Das ist interessant und für die gesamte Luxusgüter-Branche bezeichnend. Galt China lange Zeit als Wachstumsgarant, sind es nun wieder die traditionellen Märkte, in denen es gut läuft, wenngleich China auf mittlere und lange Sicht für die Luxusgüter-Branche ein entscheidender Markt bleibt.
Das aktuell schleppende Wachstum im Reich der Mitte schlägt sich auch in den Zahlen anderer Luxusgüterhersteller wie LVMH, Kering, Burberry und Hugo Boss nieder. Die Umsätze der Luxusgüter gehen zurück, Gewinnwarnungen werden ausgesprochen – und einige Luxus-Aktien haben zumindest vorübergehend ein wenig an Glanz verloren. Besonders dramatisch hat es dabei Burberry erwischt. Für das zurückliegende Quartal meldete der britische Bekleidungsspezialist einen Rückgang der Einzelhandelsumsätze um stattliche 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Einbruch und die Aussichten sind so schlecht, dass die Ratingagentur Moodys sich vor einigen Tagen gezwungen sah, die Kreditwürdigkeit des Unternehmens herabzustufen.
Luxus-Aktien – auf Qualität und Exklusivität achten
Auch wenn die Lage bei Burberry nicht auf die gesamte Branche übertragen werden darf, einige Hersteller von Luxusgütern haben zu kämpfen. Und sollte sich nun auch die Konjunktur in den USA eintrüben, könnte auch das dortige Geschäft unter Druck kommen – und sich die Lage für die gesamte Branche zuspitzen. Doch soweit ist es noch nicht. Anders als viele „Experten“ vermuten, wird die USA mit großer Wahrscheinlichkeit nicht in eine Rezession schlittern.
Dass die Branche und auch einige Luxusgüter-Aktien aktuell zur Schwäche neigen, macht es für Anleger gerade interessant, zumal dieser Sektor auf lange weiterhin attraktive Renditechancen bieten dürfte. Es gilt dabei aber zu berücksichtigen, dass nun auch hier in dieser Branche auf eine Zeit von 3 bis 5 Jahren als Anlagehorizont zu schauen ist, denn auch die Top-Unternehmen schwanken mit dem allgemeinen Zyklus und den externen Herausforderungen. Daher sollten Anleger unbedingt auf Qualität und Exklusivität achten. Denn Tatsache ist: Trotz aller Krisen und Probleme läuft der Absatz mit hochwertigen Luxusgütern unter dem Strich seit vielen Jahren reibungslos. Und dieses wird unserer Meinung nach auch noch sehr lange andauern. Aber es ist ein Stockpicking gefragt, um nur in die Unternehmen zu investieren, die langfristig wirklich die Oberhand behalten.
Im zurückliegenden Jahr dürften weltweit rund 362 Milliarden Euro mit dem Verkauf von Luxusgütern umgesetzt worden sein. Seit 2010 hat sich der Umsatz damit mehr als verdoppelt. Und: Der bisher größte Rückschlag – im Coronajahr 2020 brach der Umsatz von 281 Milliarden Euro auf 220 Milliarden Euro ein – wurde schon im darauffolgenden Jahr 2021 mit 290 Milliarden Euro mehr als ausgebügelt.
Luxus-Aktie ist nicht gleich Luxus-Aktie
Luxus ist zwar nicht völlig krisenresistent, doch das jährliche Wachstum hat sich dem „einfachen“ konjunkturellen Auf und Ab scheinbar entzogen. Das dürfte vor allem auch daran liegen, dass weltweit die Anzahl der Menschen, die von ihrem Einkommen her der oberen Mittelschicht und der Oberschicht zuzurechnen sind, sukzessive zunimmt.
Doch welche Luxusgüter sind gefragt, welche Unternehmen stecken dahinter und welche Luxus-Aktien bieten die besten Chancen? Fragen, die einer komplexen Analyse bedürfen. Die Ergebnisse überraschen, denn Luxus kann auch in Unternehmen stecken, die viele Anleger gar nicht so sehr auf ihrem Radar haben. Nehmen Sie Kontakt zu uns auf – und wir unterhalten uns über Luxusgüter-Aktien.
Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss.
V.M.Z. Newsletter
Unser Newsletter informiert Sie stets über die Entwicklungen an den Kapitalmärkten.
Über den Autor:
Dr. Markus C. Zschaber, Gründer und Geschäftsführer der V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft, gilt als einer der erfahrensten und renommiertesten Vermögensverwalter in Deutschland und begleitet alle Prozesse im Unternehmen aktiv mit.
Analysen & Kommentare
Börsenhalbzeit – es zeigen sich Stärken und Schwächen
In den zurückliegenden Monaten konnte der DAX den US-amerikanischen Markt outperformen. Gut möglich, dass auch in der zweiten Jahreshälfte die Aktienmärkte in Deutschland und Europa besser abschneiden als die US-Börse. Doch abschreiben sollte man den US-Aktienmarkt, also um es genauer zu sagen, den Leitmarkt aller Börsen, sicherlich nicht. Dazu kommt: Viele Aktien sind in den USA besser gelaufen, in vielen Branchen; der Nachtteil in der jetzigen Periode lag beim US-Dollar, der stark verloren hat. Worauf im zweiten Halbjahr an der Börse noch zu achten ist.
Griechische Aktien – überraschend robust
Seit der zurückliegenden Krise hat sich in Griechenland einiges getan. Schulden können zurückbezahlt werden, die Wirtschaft wächst und Unternehmen siedeln sich an. Auch ausgewählte griechische Aktien sind für risikofreudige Anleger nun wieder eine Überlegung wert.
US-Exporteure profitieren von einem schwachen Dollar
Handelszölle und eine Abwertung des Dollars sollen der US-Wirtschaft auf die Beine helfen, so der Plan der Regierung in Washington. Während ausgesuchte US-Exporteure davon profitieren können, ist das für einige Investoren eine Herausforderung. Schließlich kann ein schwächelnder Dollar auch zu Währungsverlusten führen.
Mit Reiseaktien in den Urlaub
Die Sommerferien nahen. Der Reisemarkt boomt, wie nie zuvor. Dabei hat sich das Reiseverhalten verändert, was auch Unternehmen jenseits der traditionellen Reise-Konzerne Chancen bietet. Und mit ausgesuchten Reiseaktien können auch Anleger an dieser Entwicklung partizipieren.
Besser als gedacht – der kanadische Aktienmarkt
Kanada bietet eine hohe politische Stabilität, jede Menge Rohstoffe und gute Beziehungen zu Europa. Das macht den kanadischen Aktienmarkt auch für deutsche Anleger interessant.