Welche Branchen werden im neuen Jahr gut laufen? Neben Konsum und Industrie, die ich im ersten Teil des Branchenausblicks 2025 näher beleuchtet habe, bieten auch Technologieaktien, die Pharma- und Biotechbranche sowie Nahrungsmittelkonzerne attraktive Renditechancen.
Im zurückliegenden Blog-Beitrag haben wir einen Ausblick auf das neue Jahr gegeben und uns gefragt, welche Branchen an der Börse gut laufen könnten? Industrie und Konsum – das waren die ersten beiden Sektoren, die wir herausgearbeitet hatten. Beide könnten von der Wirtschaftspolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trumps profitieren. Industrie, weil Trump eine Reindustrialisierung der amerikanischen Wirtschaft anstrebt, der klassischen Industrie wie Auto, Flugzeug, Stahl und Bau. Konsum, weil eine Reindustrialisierung und die von Trump angekündigten Steuersenkungen den privaten Verbrauch beleben könnten. Beide Faktoren sollten eine ähnliche Wirkung in Europa entfalten, wenn auch in abgeschwächter Form.
Im vorliegenden Beitrag wollen wir uns nun die Branchen Technologie, Pharma/Biotech und Nahrungsmittel näher anschauen.
Technologiebranche: Favoritenwechsel bei den Techaktien
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die Technologiebörse Nasdaq in 2024 extrem gut gelaufen ist. Dabei wurde der Markt von einer Handvoll Aktien nach oben getrieben, den sogenannten Magnificent Seven – also von Alphabet, Microsoft, Amazon, Meta, Nvidia, Apple und Tesla. Das macht den Markt anfällig für Korrekturen. Dennoch: Zahlreiche Technologieunternehmen arbeiten mittlerweile sehr profitabel. Das Gewinnwachstum der Magnificent Seven dürfte 2024 bei fast 30 Prozent liegen, der breite Markt kommt hier nur auf vier Prozent. Das rechtfertig tendenziell eine höhere Bewertung des Technologiemarktes.
Andererseits: Unter Donald Trump könnte einigen Techunternehmen rauer Wind entgegenwehen, fordert Trump doch unter anderem die Aufspaltung zu mächtiger Konzerne. Das könnte die gesamte Branche belasten. Am Ende ist aber auch klar: Technologien wie Künstliche Intelligenz und Big Data gewinnen sukzessive an Bedeutung und bestimmen zunehmend unser Leben. Zudem: Ohne diese Technologien wird es schwierig, die Probleme der Zeit in den Griff zu bekommen. Technologieaktien – allen voran US-Technologiewerte – werden auch 2025 gut performen, möglicherweise wird es hier aber auch zu Favoritenwechsel kommen. Techaktien aus der zweiten Reihe werden interessant, da diese häufig niedriger bewertet sind als die Magnificent Seven.
Pharmabranche: Umwälzungen und Chancen
Die Pharma- und Biotechbranche steht nicht so sehr im Fokus von Donald Trump, dennoch gibt es einige Faktoren, die den Markt beeinflussen könnten. Interessant wird zum Beispiel, ob Trump seinen Wunschkandidaten für das Gesundheitsministerium, Robert Kennedy, ins Amt bringen kann. Kennedy hat sich gegen verschiedene Impfungen ausgesprochen und ist Gegner einer in seinen Augen zu mächtigen Pharmaindustrie. „Big Pharma“, so Kennedy, sei eine Bedrohung für die Gesundheit der Menschen. Hier gibt es also für die US-Pharmaindustrie einen großen Unsicherheitsfaktor im neuen Jahr, der sich auch auf die europäische Pharmabranche auswirken könnte.
Andererseits: Setzt sich der Trend der fallenden Zinsen in den USA und in Europa fort, beflügelt das auch die Pharma- und insbesondere den Biotechmarkt. Denn medizinische Forschung ist teuer. Je niedrige die Zinsen, desto günstiger das finanzielle Umfeld für die Unternehmen. Damit bleibt die Pharma- und Biotechbranche insgesamt für den Anleger auch im neuen Jahr attraktiv.
Nahrungsmittelbranche: Mehr Gesundheit, weniger Zucker und Fleisch
Gerade in unsicheren Zeiten versprechen die Hersteller von Nahrungsmitteln ein sicheres Umfeld, denn die Menschen müssen essen – egal wie es gerade in der Wirtschaft läuft. Die Aktien der Nahrungsmittelhersteller bilden einen wichtigen Eckpfeiler ein einem langfristig ausgerichteten Aktiendepot. Dennoch: Auch die Nahrungsmittelbranche ist nicht frei von äußeren Einflüssen. Interessant ist zum Beispiel, dass mehr und mehr Konzerne die Bedeutung von gesundem Essen erkannt haben. Wenn selbst Coca-Cola damit angefangen hat, sein Portfolio an Getränken umzubauen, dann will das schon was heißen. Weniger Zucker, mehr Wasser – so in etwa könnte man in Kürze die Strategie zusammenfassen.
Aber auch die wachsende Bedeutung von Clean Meat, also Fleisch, dass nicht auf der Schlachtung von Tieren beruht, und Fleischersatzprodukten ist nicht zu übersehen. Verschiedene Gesetzesinitiativen in den USA, die diesen Trend versuchen zu stoppen, weil die traditionelle Fleischindustrie geschützt werden soll, sind da eher kontraproduktiv. Am Ende ist es nämlich nicht nur eine Frage der Gesundheit, sondern auch des ökologischen Gleichgewichts unserer Erde, inwieweit wir an der herkömmlichen Nahrungsmittelproduktion festhalten können. Die Nahrungsmittelbranche steckt in einem großen Umwandlungsprozess, der für langfristig orientierte Anleger extrem interessant ist.
Fazit – Branchenausblick 2025
Unter dem Strich wird klar: Auch das Jahr 2025 wird an der Börse viele Chancen bieten. Wenn aber selbst so konservative Branchen wie Pharma und Nahrungsmittel Veränderungen unterliegen, wird klar: Wer auf lange Sicht erfolgreich in Aktien investieren will, braucht viel Zeit, Sachverstand, Wissen und Erfahrung. Willkommen bei der Vermögensverwaltungsgesellschaft Dr. Markus C. Zschaber: Kontakt.
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