In schwierigen Situationen wünschen sich viele Menschen einen roten Faden – ein Motto, an dem sie sich orientieren können. Das gilt auch für sehr viele Anleger. So etwa wie „Lege nie alle Eier in einen Korb“, was so viel heißt wie „Streue Dein Kapital und setze nie alles auf eine Aktie“. „Sell in May and go away“ ist auch so ein Motto, oder „Greife nie in ein fallendes Messer“, also setze nicht auf eine Aktie, die fällt, denn sie wird unter Umständen noch weiter fallen. Doch unter welchem Motto könnte das neue Börsenjahr 2025 stehen?
Ein mögliches Motto wäre „Eine gute Diversifikation bringt den Erfolg“. Nun, es ist nur ein Vorschlag, am Ende weiß natürlich niemand, wie sich das neue Jahr entwickeln wird. Das weiß man naturgemäß immer erst im Nachhinein. Das nun fast hinter uns liegende Jahr 2024 steht wohl unter dem Motto „Trotz vieler negativer Einflüsse, sei es Politik, Geopolitik oder der Wirtschaft in Deutschland – die Börse ging nach oben“, weil die Kurse trotz durchwachsener Wirtschaftsdaten und großer politischer Unsicherheiten gestiegen sind. Aber einfach war es im Portfoliomanagement nicht, es gab viele Tage, an denen die Kapitalmärkte wirklich starkem Druck ausgesetzt waren. Doch zurück zu 2025. Also „Eine gute Diversifikation bringt den Erfolg“.
Börsenausblick: Zinssenkungszyklus
Dass die Börse zwar schwanken wird aber sich wieder einpendelt, dafür spricht vor allem der anhaltende Zinssenkungszyklus diesseits und jenseits des Atlantiks. Denn Fakt ist: Fallende Zinsen sind erst einmal gut für Aktien. Zinsen sind quasi der natürliche Konkurrent zu Aktien.
Die Zinsen werden im neuen Jahr wohl tendenziell weiter fallen. Kurzfristig könnten jedoch die von Donald Trump angekündigten Handelszölle inflationär wirken, da sie die Preise künstlich verteuern, mittelfristig ändert das aber wenig an der Entwicklung fallender Zinsen. Zumal Trump ja auch noch die Ausweitung der Öl– und Gasförderung im Blick hat. Das muss man nicht gutheißen, wirkt aber unter dem Strich der Inflation entgegen. Grundsätzlich spricht das Umfeld also für Aktien. Zwar gibt es noch weitere Faktoren, die die Aktienkurse beeinflussen, doch das Zinsniveau ist eine zentrale Größe. Wenn die stimmt, ist die Großwetterlage sozusagen schon mal grob auf heiter bis sonnig festgelegt.
Stärkung der traditionellen Industrie führt zu Veränderungen
Kommen wir zur Diversifikation. Was könnte verändert werden und warum? Auslöser könnte die trumpische Wirtschaftspolitik sein. Auch wenn noch nicht im Detail feststeht, was Trump alles so verabschieden wird, das Motto seiner Politik steht aber fest: „Make America great again“. Das umfasst unter anderem eine Reindustrialisierung der US-Wirtschaft. „Mehr Rust Belt, statt Silicon Valley“, ist auch so ein Motto, das Trump zwar nicht ausgesprochen hat, dass man ihm aber gut unterstellen könnte. Rust Belt, das ist der fiktive Industriegürtel, der sich von Chicago über Detroit und Pittsburgh bis nach New York erstreckt. Hier sind viele traditionelle Industrieunternehmen angesiedelt – die etwa Autos, Maschinen und chemische Produkte herstellen. Dieser Gürtel ist in den zurückliegenden Jahrzehnten quasi ausgeblutet.
Die Umstellung der US-Wirtschaft auf Dienstleistungen und die Verlagerung der Wertschöpfung auf Hightech, die häufig an der Westküste angesiedelt ist – Microsoft etwa hat seinen Hauptsitz in Redmond bei Seattle – hat dem Rust Belt zwar nicht in die Bedeutungslosigkeit geführt, so brutal kann man das nicht sagen, aber arg zugesetzt. Die Arbeitslosigkeit ist in den betroffenen Städten häufig sehr hoch. Trost- und Hoffnungslosigkeit herrschen vor. Nicht von ungefähr konnte Trump gerade in dieser Region viele Wähler für sich gewinnen. Damit wären Veränderungen im Großen skizziert, die uns auch an der Börse in den kommenden Monaten erwarten könnte. Klassische Industrieunternehmen, die in den 70- und 80er-Jahren unser Bild der US-Wirtschaft geprägt haben, könnten am Aktienmarkt wieder ein Comeback feiern.
Börsenausblick 2025 signalisiert mehr Chancen als Risiken
Ein Comeback könnten aber auch die vielen sogenannten Nebenwerte am US-Aktienmarkt feiern. Unternehmen, die stark inlandsorientiert arbeiten, kleinere bis mittegroße Industriefirmen, Konsumwerte und so weiter. Sie profitieren von der trumpischen Abschottungspolitik, da Handelszölle sie vor ausländischer Konkurrenz schützt. Die Veränderung an der US-Börse dürfte sich auch in Europa bemerkbar machen. Auch hier könnten klassische Industriewerte, Konsum- und Nebenwerte verstärkt nachgefragt werden.
„Eine gute Diversifikation bringt Erfolg“, auch 2025 könnte ein gutes Börsenjahr werden, man muss nun schauen, welche notwendigen Weichen zu stellen sind und um welche Bereiche und Branchen unsere Vermögensverwaltungslösungen ergänzt werden. Welche Unternehmen nun interessant werden und bei welchen man eher Vorsicht walten lassen sollte, dazu mehr im neuen Jahr. Kontakt.
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