Der Klimaschutz stellt die Bergbaukonzerne vor großen Herausforderungen. Die Minen werden elektrifiziert, der E-Kipper löst die Dieselmaschine ab. Warum auch Bergbau-Aktien möglicherweise in Zukunft in ein Portfolio gehören könnten, das Zukunftstechnologien thematisiert!

Zugegeben, Bergbau und Umweltschutz lassen sich meist nur schwer miteinander vereinbaren. Und dennoch: Sowohl der Bergbau als auch der Umweltschutz sind wichtig – und sollten deshalb zusammenfinden. Dass das geht, zeigt eine neue Version des Steinbruchmuldenkippers CAT 793. Das in der Bergbauindustrie beliebte „Arbeitstier“ kann auf einen Schlag annähernd 200 Kubikmeter Gestein aufnehmen und wegfahren.

Angetrieben wird der Riesen-Muldenkipper aus dem Hause des US-Baumschienenhersteller Caterpillar durch kraftvolle Dieselmotoren – bislang zumindest. Denn mit der neuen Version 793 BEHT steht nun eine Elektrovariante zur Verfügung, quasi ein XXL-E-LKW. Und das nicht nur als Prototyp, sondern als bestellbares Modell. Und bestellt wird er, beispielsweise vom australischen Bergbaubetreiber BHP. Der hat den E-Muldenkipper für seine Eisenerzmine Jimblebar in Australien geordert.

Bergbauunternehmen investieren in die Dekarbonisierung

Was also einst mit viel Diesel und Benzin aus dem Stein gebrochen und wegtransportiert wurde, wird nun elektrisch erledigt – wenngleich noch in recht überschaubarem Umfang. Dabei ist der CAT 793 BEHT nur der Anfang. Nahezu alle Prozesse im Bergbau können elektrisch erledigt werden, dass gilt nicht nur für den Abbau, sondern auch für die Verarbeitung der Rohstoffe. Damit wird der Bergbau nicht pauschal umweltfreundlich, aber er kann einen Beitrag dazu leisten, den weltweiten Ausstoß von klimaschädlichen Gasen wie Kohlenstoffdioxid zu mindern.

Auch der Bergbau geht also neue Wege. Das sieht man unter anderem an den hohen Investitionen, die von den Bergbaugesellschaften derzeit getätigt werden. Laut einer Untersuchung der Schweizer Bank UBS dürften im laufenden Jahr von den 13 größten Bergbaugesellschaften rund 70 Milliarden Dollar investiert werden. Natürlich fließt nicht das ganze Geld in die Elektrifizierung, die Investitionen fassen alle Tätigkeiten im Bergbau zusammen, etwa die Erkundung und Erschließung neuer Minen; doch ein Teil wird sicherlich in die Dekarbonisierung gehen. So etwa bei BHP. Das Unternehmen, das zu den weltweit größten Bergbaukonzernen gehört, will bis Ende 2030 bis zu vier Milliarden Dollar in die Dekarbonisierung, also in die Reduzierung des Ausstoßes von Kohlenstoffdioxid, investieren. Das Langfristziel: Bis 2050 will das Unternehmen sogar klimaneutral arbeiten.

Ob das gelingt beziehungsweise das Ziel „klimaneutral“ nicht schon eher erreicht werden muss, wird sich zeigen. Klimaneutral ist auf jeden Fall zu einem Investitionsfaktor geworden, auch am Aktienmarkt. Unternehmen, die sich nicht in einem ausreichenden Maße am Klimaschutz beteiligen, laufen Gefahr, von der Börse abgestraft zu werden. Das macht Druck und lässt erwarten, dass die Investitionen in die Modernisierung der Minen in den kommenden Jahren eher deutlicher steigen werden als bislang angenommen.

Auch Bergbau-Aktien könnten möglicherweise in ein Zukunftsportfolio gehören

Von dieser Entwicklung werden auch die vielen Bergbauzulieferer profitieren. Dabei ist die Elektrifizierung nur ein Teilaspekt. Selbst das Thema Künstliche Intelligenz wird Einzug in den Bergbau erhalten. Allein das Auffinden neuer Lagerstätten und ein nachhaltiges Minenmanagement werden durch die KI effizienter. Warum in der Erde bohren und nach Rohstoffen suchen, wenn sich wesentliche Arbeitsschritte auch am Computer simulieren lassen?

Der Bergbau wird sich in den kommenden Jahrzehnten deutlich verändern –  aber eins wird der Bergbau bleiben, die Basis unserer Wirtschaft. Denn ohne Rohstoffe gibt es nahezu keine modernen Produkte. Auch die Elektromobilität benötigt am Ende Metalle, die zuvor gefördert werden müssen. Ein Umstand, der vielen Anlegern gar nicht so richtig bewusst ist. Sie setzen auf die Zukunft und vergessen die Rohstoffe wie Kupfer oder Nickel.

Bergbau-Aktie ist nicht gleich Bergbau-Aktie

Damit ist klar: Auch in einem auf Zukunftstechnologien ausgerichteten Aktienportfolio gehören Bergbau-Aktien und Papiere der Bergbauzulieferer. Doch gerade in diesen beiden Branchen ist es besonders komplex und aufwendig, die aussichtsreichen Aktien zu identifizieren und es gehört als Anlagehorizont viel Zeit dazu. Privatanleger, die das in Eigenregie umsetzen wollen, werden daher in aller Regel scheitern.  Wir helfen Ihnen jedoch gern mit einer aktiven Vermögensverwaltung, die viele Branchen und Trends einbindet: Kontakt.

 

Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss.

Diesen Beitrag teilen